Abdulaziz ibn Hasan
Abdulaziz ibn Hasan

Aussprache: abdul-aziiz ibn hassan
arabisch:
عبد العزيز بن الحسن
persisch:
englisch:
Abdelaziz bin Hassan

1878 - 1943 n.Chr.

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Abdulaziz ibn Hasan war Sultan der Alawiden in Marokko und herrschte1894 bis 1908 n.Chr..

Als Sohn des Sultans al-Hasan I. (1873–1894) bestieg Abdulaziz mit 14 Jahren den Thron. Wegen seiner Minderjährigkeit führte sechs Jahre lang Si Ahmad die Regierung, festigte die Kontrolle über die Stämme des Landes und schlug mehrere Revolten nieder. Außerdem widersetzte er sich dem Druck der Europäer betreffs eines Ausbaus der Infrastruktur, der eine wirtschaftliche Durchdringung des Landes durch die europäischen Mächte erheblich erleichtert hätte.

Nach dem Tod von Si Ahmad übernahm Abdulaziz 1901 persönlich die Regierung. Als Bewunderer der Westlichen Welt öffnete er das Land deren Einfluss. Er versuchte Reformen in der Verwaltung und im Steuersystem durchzusetzen. Durch seine Missachtung islamischer Grundsätze, kam es zu mehreren Aufständen im Land. Durch unkontrollierte Ausgaben wurde zudem der Finanzhaushalt Marokkos völlig zerrüttet. Abdulaziz nahm Schulden in Frankreich auf, was den Einfluss Frankreichs erheblich stärkte.

Die Unabhängigkeit Marokkos wurde auch dadurch bedroht, dass Frankreich und Britannien 1904 ihre Interessenkonflikte in Marokko und Ägypten klärten und Frankreich nun freie Hand in Marokko bekam. Diesem wachsenden französischen Einfluss versuchte der deutsche Kaiser Wilhelm II. durch seinen Besuch in Tanger entgegenzuwirken. Die dadurch ausgelöste 1. Marokkokrise (1905–1906) führte zunächst zur Bestätigung der marokkanischen Unabhängigkeit. Auf Grund der zunehmenden Unruhen und Revolten im Land erhob sich 1907 der Bruder von Abdulaziz namens Abdul-Hafiz in Marrakesch und zwang 1908 seinen Bruder Abdulaziz zur Abdankung. Abdulaziz zog sich unter dem Schutz europäischer Diplomaten nach Tanger zurück, wo er den Rest seines Lebens verbrachte.

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