Abdullah ibn Muqaffa
  Abdullah ibn Muqaffa

Aussprache: abdullah ibn-al muqaffa
arabisch:
عبد الله ابن المقفع
persisch:
روزبه پسر دادویه
englisch:
Abdullah bin al-Muqaffa

??? - 142 n.d.H.
??? - 759 n.Chr.

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Abdullah bin al-Muqaffa war ein Hofsekretär und Verfasser von Sendschreiben im 2. Jh. n.d.H.  unter den Abbasiden. Er ist auch bekannt als Ibn al-Muqaffa.

Er stammte aus dem Iran, war ursprünglich Zaroastrier und nahm den Islam an. Danach wurde er Sekretär von Isa ibn Ali, dem Onkel der beiden ersten Kalifen der Abbasiden, Abul-Abbas as-Saffah, Mansur. Ibn al-Muqaffa übersetzte im 8. Jh. n.Chr. Kalila und Dimna ins Arabische.

Ibn Muqaffas Vater hieß eigentlich Dadoe. Haddschadsch ibn Yusuf hatte ihn während seiner Zeit als Gouverneur des Irak und der Provinz Fars, zum Grundsteuereintreiber in Fars ernannt. Als er jedoch Einkünfte veruntreute, folterte AHaddschadsch ihn, so dass seine Hand verkrüppelt [muqaffa] blieb. Daher sein Beiname Muqaffa.

Ibn al-Muqaffas hinrichtung wurde von Mansur angeordnet. Die Onkel des Kalifen Mansur, Sulaiman ibn Ali und Isa ibn Ali, bei denen Ibn al-Muqaffa als Sekretär arbeitete, kamen einmal zum Kalifen nach Basra, um für ihren Bruder Abdullah bei Mansur eine Begnadigung zu erwirken. Ihr Bruder Abdullah hatte sich gegen seinen Neffen Mansur mit dem Ziel erhoben selbst Kalif zu werden. Mansur sandte ein Heer gegen ihn und schlug ihn in die Flucht. Abdullah ibn Ali flüchtete zu seinen Brüdern Sulaiman und Isa und versteckte sich bei ihnen vor Mansur. Die beiden setzten sich bei Mansur für ihn ein und baten ihn, er möge ihm verzeihen und ihm das Geschehene nicht nachtragen. Mansur nahm ihre Vermittlung an, und man kam überein, Mansur solle Abdullah ibn Ali ein Sicherheitsversprechen geben. Da Ibn al-Muqaffa der Sekretär von Isa ibn Ali war, wurde er damit beauftragt ein Sicherheitsversprechen zu formulieren. Al-Muqaffa verfasste das Sicherheitsversprechen und formulierte es eindringlich. Die Bedingungen formulierte al-Muqaffa mit ausgesuchten Worten:

„Und wenn der Befehlshaber der Gläubigen an seinem Onkel Abdullah ibn Ali verräterisch handeln sollte, so sollen seine Frauen von ihm geschieden sein, so sollen seine Pferde ihm weggenommen werden, so sollen seine Sklaven die Freiheit erlangen, so sollen die Muslime ihrer Gehorsamspflicht ihm gegenüber ledig sein.“

Als Mansur das Schreiben las, wurde er zornig und erkundigte sich nach dem Verfasser. Daraufhin beauftragte er den Gouverneur von Basra, Sufyan ibn Muawiya Ibn al-Muqaffa zu töten. Ibn al-Muqaffa wurde zum Gouverneurs-Palast bestellt und Sufyan ibn Muawiya tötete ihn persönlich. Ibn al-Muqaffa pflegte sich über den Gouverneur von Basra, Sufyan ibn Muawiya lustig zu machen und seine Mutter zu beleidigen, indem er ihn häufig als “Sohn der Lüsternen“ anredete. Als sich Sulaiman und Isa ibn Ali nach Ibn al-Muqaffa erkundigten, erfuhren sie, dieser habe den Gouverneurs-Palast betreten aber nicht mehr verlassen. Daher erhoben sie Klage bei Mansur gegen Sufyan und führten ihn in Ketten vor den Kalifen. Auch Zeugen traten auf, die aussagten, ibn al-Muqaffa habe Sufyans Palast betreten, sei jedoch nicht mehr von dort zurückgekehrt. Al-Mansur versprach, die Angelegenheit zu überprüfen, und sagte dann zu den Anwesenden:

„Nehmt an, ich tötete Sufyan, weil er Ibn al-Muqaffa umgebracht haben soll, und dann träte Ibn al-Muqaffa durch jene Tür - er wies auf eine Tür hinter sic h- und spräche zu euch. Was sollte ich eurer Meinung nach dann tun? Müsste ich euch nicht, zur Vergeltung für Sufyan, ebenfalls töten?“

Da widerriefen alle ihr Zeugnis, und Isa und Sulaiman sprachen nicht mehr von Ibn al-Muqaffa, da sie gemerkt hatten, dass er mit Mansurs Billigung getötet worden war. Ibn al-Muqaffa wurde 36 Jahre alt er starb im Jahre 142 n.d.H. (759 n. Chr.).

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