Abdullah ibn Umar
  Abdullah ibn Umar, Ibn Umar

Aussprache: abdullah ibn umar
arabisch:
عبدالله بن عمر بن الخطاب
persisch:
عبدالله بن عمر بن الخطاب
englisch: Abd-Allah ibn Umar

ca. -8 v.d.H. - 73 oder 74 n.d.H.
ca. 614 - 693 n.Chr.

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Abdullah ibn Umar war der Sohn des zweiten Kalifen Umar ibn Chatab. Nach manchen Quellen heißt er auch Ubaidullah. Seine Mutter ist Zainab bint Mazaun Dschamiah. Als Geburtsdatum wird ca. 614 angenommen. Abdullah wird verkürzt oft als "Ibn Umar" bezeichnet.

Er nahm den Islam früh an, nahm aber kaum an Verteidigungskämpfen teil. Bei dem Wahlgremium zur Bestimmung des Nachfolgers seines Vaters nahm Abdullah als beratendes Mitglied teil.

Als Imam Ali (a.) Kalif wurde, akzeptierte Abdullah sein Kalifat nicht und zog unter dem Vorwand die Wallfahrt [umrah] ausführen zu wollen nach Mekka. Der eigentliche Grund seiner Flucht dürfte aber in einem Mord begründet liegen. In 644 wurde Hormuzan vorgeworfen in die Ermordung des Kalifen Umar ibn Chatab verwickelt gewesen zu sein. Nach manchen Quellen war er Anführer der Verschwörung, obwohl das nicht bewiesen wurde. Dennoch hat Umars Sohn Abdullah ibn Umar ihn in Selbstjustiz getötet. Dieses war Mord und hätte die Todesstrafe nach sich ziehen müssen. Uthman ibn Affan zahlte aber die Entschädigungszahlung und ließ ihn leben. Erst als Imam Ali (a.) Kalif wurde, sollte das Todesurteil vollstreckt werden, worauf Abdullah ibn Umar zu Muawiya ibn Abu Sufyan flüchtete und sich ihm anschloss.

In den von ihm verbreiteten angeblichen Überlieferungen versuchte er immer wieder die ersten drei Kalifen hervorzuheben und gleichzeitig Imam Ali (a.) zu erniedrigen. Er vertrat zudem die Ansicht des Überlieferungsverbots.

Als Muawiya ibn Abu Sufyan das Kalifat an sich riss, schwor Abdullah ibn Umar ihm unverzüglich den Treueid. Er nannte das Jahr der Machtübernahme Muawiyas das Jahr der "Vereinigung" [dschamah]. Seine späteren Anhänger der Umayyaden nannten sich darauf "ahl-ul-sunna wal dschamah" (Leute der Sunna] und Dschamah). Als Yazid ibn Muawiya, der die Ermordung Imam Husains (a.) befohlen hatte, dann gegen den vereinbarten Friedensvertrag Imam Hasans (a.) mit Muawiya an die Macht kam, schloss sich Ibn Umar diesem an und fabrizierte Überlieferungen zum Schutze Yazids. Unter Yazids Befehl beteiligte er sich 49 n.d.H. (669 n.Chr.) an einem Krieg gegen die Byzantiner.

Daher gilt er bei schiitischen Gelehrten als völlig unglaubwürdig als Überlieferer [rawi]. Buchari hingegen hat ihn dennoch als glaubwürdig eingestuft.

Er hatte mehrere Ehefrauen. Die meisten Kinder hatte er mit Safiya bint Abu Ubayd.

Er starb in Mekka 73 n.d.H. (693) oder 74 n.d.H..

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