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Abdullah ibn Zubair war eine Art
"Gegenkalif" zu den
Umayyaden während seiner Herrschaft 682-692 n.Chr.
Er war
der Sohn von
Zubair ibn Awwam und
Asma bint Abu Bakr und nahm zur Zeit des
Propheten Muhammad (s.) an mehreren Schlachten teil.
Nach der Ermordung von Kalif
Uthman ibn Affan lehnte er dessen Nachfolger als
Kalif
Imam Ali (a.) ab und nahm auf der Seite von
Aischa bint Abu Bakr an der
Kamelschlacht teil. Als sich die
Umayyaden als
Kalifen
durchgesetzt hatten, zog sich Abdullah nach
Medina
zurück und konkurrierte mit
Imam Husain (a.) um die Führung der Opposition gegen die
Umayyaden.
Als
Imam Husain (a.) zu
Aschura
gegen die Truppen
Yazid ibn Muawiyas
Märtyrer wurde, verweigerte Abdullah
Yazid den
Treueid und floh nach
Mekka.
Dort konnten er und seine Anhänger auch einer Belagerung durch
die
Umayyaden standhalten. Nach dem Tod von
Yazid (683 n.Chr.) ließ sich Abdullah in
Mekka
zum
Kalifen ausrufen (684 n.Chr.). Die
Umayyaden hatten große innerfamiliäre Konflikte, da der
Nachfolger
Yazids, sein Sohn
Muawiya ibn Yazid das Unrecht seines Vaters wieder gut
machen wollte. Dieses Machtvakuum nutzte Abdullah ibn Zubair
zur Machtergreifung in
Medina
und Kufa,
so dass es zeitweilig zwei konkurrierende
Kalifen
gab.
Nach der Ermordung von
Muawiya ibn Yazid begannen die
Umayyaden unter
Marwan ibn al-Hakam 684 n.Chr. mit den Gegenaktionen
und konnten nach dem Sieg bei Mardsch Rahit bei
Damaskus über die Anhänger Abdullah ibn Zubairs den
Großraum
Schaam
und
Ägypten wieder unter ihre Kontrolle bringen. Zwar flauten
die Kämpfe zwischen den Kontrahenten zeitweise ab, doch musste
Abdullahs Bruder
Musab ibn Zubair als Statthalter
Kufas
den Aufstand des Muchtar (685-687) niederschlagen. Aber
geschwächt durch diese Kämpfe konnte er kaum noch Widerstand
leisten gegen die
Umayyaden unter
Abdulmalik. Mit dem Feldzug auf der arabischen Halbinsel
und der Erstürmung von
Mekka
(692) konnten die
Umayyaden ihre Herrschaft wieder im ganzen
Kalifat
durchsetzen. Dabei wurde Abdullah ibn Zubair am 5. November
692 getötet.