Ahmad Durrani
Ahmad Schah Durrani

Aussprache:
arabisch:
persisch:
احمدشاه ابدالی
englisch:
Ahmad Shah Durrani

???- ??? n.d.H.
1723 - 6.1773 n.Chr.

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Ahmad Schah Durrani  auch bekannt als Ahmad Schah Abdali war der Gründer der Durrani Dynastie, die über Teile von Afghanistan, Iran, Pakistan und Indien herrschte. Die Paschtunen nennen ihn oft Ahmad Schah Baba.

Geboren wurde er als Ahmad Chan 1723 n.Chr. in Multan. Er gehörte zum den paschtunischen Sadozai, einer Nebenlinie der Abdali, daher auch der Beiname. Ahmad Chan war der zweite Sohn von Mohammed Zaman Khan, der Clanchef der Abdali. Ahmad Khan und sein Bruder Zhulfikar Chan waren in ihrer Jugend Gefangene des Hussain Chans in Kandahar. Hussain Chan war der Gouverneur der Ghilzai über Kandahar. Die Ghilzai hatten 1722 die Hauptstadt der Safawiden Isfahan erobert und so der Herrschaft der Safawiden ein Ende gesetzt. Ahmad Khan kam erst frei, als Nadir Schah die Ghilzai aus dem iranischen Reich vertrieb und 1736/1737 die Stadt Kandahar eroberte.

Als Nadir Schah 1747 starb, brach sein Reich auseinander. Den Osten konnte Ahmad Khan, der durch eine Loya Dschirga zum Stammesführer ernannt wurde und nun Ahmad Schah hieß, in kurzer Zeit unter seine Kontrolle bringen. Schon bald eroberte er Ghazni von den Ghilzai und stürzte den lokalen Herrscher von Kabul. So herrschte er über den größten Teil Afghanistans. Ahmad Khan fiel zwischen den Jahren 1747 und 1753 dreimal im Punjab ein.

1748 überquerte er den Indus und bedrohte das Mogulreich. Aus Furcht vor einem Angriff auf ihre Hauptstadt Delhi, überließen die Mogulen 1749 die Regionen Sindh und Punjab Ahmad Schah. 1750 eroberte er Herat und 1751 Nischapur und Maschhad. Aber 1751 fielen die Sihks in den Punjab ein und eroberten Lahore. Ahmad Schah musste dieser Gefahr begegnen und vertrieb die Sihks. Danach fiel Ahmad Schah 1752 in Kaschmir ein und wollte das Gebiet nördlich des Hindukusch erobern. Mit der Zeit unterwarf er die Turkmenen, Usbeken, Tadschiken und Hazara und herrschte damit über das gesamte heutige Afghanistan.

1756/1757 fiel Ahmad Schah zum vierten Mal in Indien ein und plünderte Delhi. Er stürtze aber nicht die Dynastie der Mogulen, sondern setzte mit Alamgir II. eine Marionette ein. Alamgir II. wurde später der Schwiegervater von Ahmad Schahs Sohn Timor Schah. Auf seinem Rückweg nach Afghanistan 1757 griff Ahmad Schah den Goldenen Tempel der Sihks in Amritsar an und soll ein Blutbad angerichtet haben.

Mit dem langsamen aber sicheren Niedergang der Mogulen wurden andere Fürstentümer immer stärker. In dieser Zeit begann auch die britische Kolonisierung Indiens. So erstarkten auch die Marathen und fielen 1758 im Punjab ein. Sie vertrieben Timor Schah und mit ihm seine Verwalter. Diese Schmach gegen seinen Sohn brachte Ahmad Schah dazu, gegen die Marathen zu ziehen. Bei seinem Feldzug erhielt er von vielen muslimischen Stämmen und Völkern Hilfe. 1759 erreichte Ahmad Schah Lahore und im Januar 1761 kam es bei Panipat zur der Dritten Schlacht von Panipat. Die Muslime unter Ahmad Schah gewannen diese Schlacht. Dies markierte auch den Höhepunkt von Ahmad Schahs Macht. Er hatte zeitweilig nach dem Osmanischen Reich das zweitgrößte Reich der Muslime.

Doch dieser Zustand hielt nicht lange an, denn Ende 1761 brach ein Aufstand des Sikhs im Punjab aus. Ahmad Schah musste zum sechsten Mal in den Punjab ziehen, um den Aufstand zu beenden. Er griff Lahore und Amritsar an. Aber in den nächsten zwei Jahren rebellierten die Sikhs mehrmals gegen Ahmad Schah, so dass er 1764 erneut eine Kampagne gegen sie führen musste. Er konnte den Aufstand zwar besiegen, aber die Gefahr durch die Sikhs nicht völlig verbannen. Bei einem anderen Feldzug verloren die Afghanen unter ihrem General Jahan Khan mit 5.000 Toten gegen die Sikhs, die später auch das afghanischen Militärlager plünderten.

Ahmad Schah war zur dieser Zeit schon erkrankt. 1764 begann sein Krebsleiden, ein Tumor im Gesicht, zu Tage zu treten. Er verbrachte seine letzte Zeit in Afghanistan und verstarb im Juni 1773 in Kandahar.

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