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Ali ibn Yusuf ibn Taschufin (bzw. Taschfin) war Herrscher der
Almoraviden bzw. der Unterdynastie der Taschfiniden
und herrschte von 1106 bis zu seinem Tod im Jahr 1143 n.Chr..
Ali war Sohn von Yusuf ibn Taschufin (1060 bis 1106) und
einer spanischen Christin. Er wurde in Ceuta geboren und wuchs
dort auf. Dabei lernte er schon in seiner Jugend die
andalusische Stadtkultur kennen.
Nach seiner Machtübernahme 1106 förderte er vor allem
Andalusier in der Verwaltung und unterstützte Gelehrte und
Dichter. Allerdings konnte er sich nicht immer gegenüber den
mächtigen Stammesführern der
Almoraviden in Heer und
Verwaltung durchsetzen. Als Gegengewicht wurde deshalb eine
Söldnertruppe aus Christen unter dem Führer Reverter
aufgebaut.
Zwar gelang unter seiner Herrschaft zunächst die
Eroberung von Saragossa (1110) und weiteren Kriegserfolgen bis 1115
n.Chr, doch kam es bald zu
Rückschlägen. So gingen Tudela (1114) und Saragossa (1118) an
Navarra bzw. Aragon verloren. Auch erlitten die
Almoraviden
bei Lucena 1125 eine Niederlage gegen Aragon. Dessen Expansion
konnte mit dem Sieg von Fraga (Juli 1134) zunächst aber
gestoppt werden.
Unter Ali ibn Yusuf begann die zunehmende Erstarrung der
Dynastie der
Almoraviden. Deren Rechtsgelehrte beharrten auf
die absolute Deutungshoheit in religiösen Fragen und begannen
mit der Verfolgung anderer Ansichten, auch innerhalb des
Islam. Gegen diese geistige Erstarrung wandte sich Ibn Tumart, der die Bewegung der Almohaden begründete.
Nach seinem Tod begann unter Taschufin ibn Ali
(1143 bis 1145), Ibrahim (1145) und Ishaq ibn Taschufin (1145
bis 1147) der schnelle Zusammenbruch des Reiches.
Neben dem Neubau eines Palastes und einer Moschee in
Marrakesch wurde unter Ali die Große Moschee von Tlemcen
erheblich umgebaut. Auch die Qarawiyin-Moschee in Feès wurde
erweitert. Dabei machten sich zunehmend andalusische Einflüsse
in der Architektur bemerkbar.