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zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Ameisen sind eine Familie der Insekten, die im
Heiligen Quran erwähnt wird.
Allen bekannten
Ameisenarten ist gemein, dass sie sich in sogenannten Kolonien
oder Staaten organisieren, diese können wenige hundert oder
auch Millionen Mitglieder haben. Sie organisieren sich in
verschiedene Arbeitsklassen (z.B. Arbeiter, Männchen, Weibchen
oder auch mehr Klassen).
Die Ameise steht in vielen Veranschaulichungen sinnbildlich
für Attribute wie Fleiß, Organisation und Selbstlosigkeit. Im
Heiligen Quran ist eine
Sure
nach ihr benannt (An-Naml, Sura 27). Sura An-Naml
behandelt unter anderem die Geschichte von
Salomo
(a.) und
Bilqis,
die Ameisen werden im folgenden Zusammenhang erwähnt:
"Und versammelt werden vor Salomo seine Heerscharen der
Dschinn und der Menschen und Vögel versammelt, und sie standen
in Reih und Glied geordnet. Bis dann, als sie zum Tale der
Ameisen kamen, eine Ameise sagte: O ihr Ameisen, tretet ein
in eure Ruhestätten, damit euch Salomo und seine Heerscharen
nicht zerbrechen werden, während sie es nicht erahnen. Dann
lächelte er lachend über ihre Worte und sagte: Mein Herr gib
mir ein, dass ich dankbar bin für die Gnade, die du mir und
meinen Eltern gewährt hast, und rechtschaffen zu handeln, das
dich zufrieden stellt, und lasse mich eintreten in Deine Gnade
unter deinen Dienern den Rechtschaffenen." (Heiliger
Quran 27:17-19)
Salomon hört diese Warnung und lächelt amüsiert über die
Sorge der Ameise, zeigt dann aber auch
Dankbarkeit und Bewunderung für die Fürsorglichkeit und
Weitsicht der Ameise. Diese Episode aus dem
Heiligen Quran wird oft als Symbol für Demut, Fürsorge und
die Bedeutung jedes noch so kleinen
Geschöpfes in der
Schöpfung interpretiert. Sie lehrt, dass alle Lebewesen,
unabhängig von ihrer Größe, eine wichtige Rolle im
Universum spielen und dass der
Mensch verantwortungsbewusst und mit Respekt gegenüber
allen
Geschöpfen handeln sollte. Darüber hinaus symbolisiert die
Fähigkeit
Salomos
(a.), zum
Tiersprache Verstehen.
In der islamischen Tradition werden daher Ameisen oft mit
Respekt behandelt, und es gibt
Überlieferungen [hadith], die besagen, dass es nicht gut
ist, Ameisen ohne Grund zu schädigen. Diese Haltung spiegelt
den allgemeinen islamischen Grundsatz wider, alle Formen des
Lebens [hayat] zu ehren und zu schützen.
Ameisen kommen auch zur Beschreibung des Allwissens Allahs
vor, so sagt Imam Ali (a.) in der
178. Predigt in
Nahdsch-ul-Balagha: "Weder die Anzahl der Wassertropfen
noch die der Sterne am Himmel noch der Windwirbel in der Luft
sind Ihm verborgen, noch das Kriechen der Ameisen auf den
Felsen, noch der Rastplatz der kleinen Ameisen in der
finsteren Nacht."
In der
185. Predigt beschreibt
Imam Ali (a.) sogar in einem ganzen Abschnitt nur die
Ameise.
Weitere Vorkommen der Ameise in
Nahdsch-ul-Balagha finden sich in der
91. Predigt: "(Er kennt) die geheimen Unterredungen,
die nur durch Neigen der Ohrlöcher gehört werden können, den
Sommeraufenthalt der kleinen Ameisen...", und in der
165. Predigt: "Lob sei Ihm, Der den kleinen Ameisen und
winzigen Fliegen Füße eingesetzt hat und denen, die über ihnen
sind an Schöpfung wie die Reptilien und die Elefanten."