.Bücher
zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Die Apfelschuss-Sage ist eine Sage in sehr unterschiedlichen
Variationen über einen Apfel, der auf dem Kopf eines Jünglings
platziert und dort von einem geübten Pfeilschützen getroffen
wird, ohne den Jüngling zu verletzen.
Besonders berühmt ist die Apfelschuss-Sage im Zusammenhang
mit einem legendärer Schweizer Freiheitskämpfer namens Wilhelm
Tell ist. Seine Geschichte spielt in der Schweiz und wird auf
das Jahr 1307 n.Chr. datiert.
Allerdings ist das Motiv vom Apfelschuss in mehreren
europäischen Sagen vorhanden. Sie stimmen alle darin überein,
dass der Held dazu genötigt wird eine Apfel vom Kopf seines
Sohnes zu schießen hat und dass er einen Pfeil bereithält, um
im Falle eines Fehlschusses denjenigen zu töten, der ihn dazu
genötigt hat. In allen Sagen gelingt der Meisterschuss.
Als älteste Version der Sage wird in der
Westlichen Welt das Gesta Danorum (Geschichte der Dänen)
des Saxo Grammaticus (verfasst ca. 1200–1216 n.Chr.) über den
dänischen Helden Toko angegeben.
Die älteste bekannte Quelle des Apfelschusses geht
allerdings auf den Versepos "Mantiq at-tair" (Die Konferenz
der Vögel), von
Faridudin Attar zurück und wird mit ca. 1177 n.Chr.
datiert. Unter den vielen Geschichten, die sich die Vögel auf
der Suche nach ihrem König gegenseitig erzählen, ist auch
diejenige eines stolzen Herrschers, der stolz darauf ist, der
sicherste Schütze im ganzen Reich zu sein. Er ist sich derart
sicher, sein Ziel nie zu verfehlen, dass er einen Apfel auf
den Kopf einer geliebten Person platziert und den Apfel mit
einem Pfeil durchbohrt.