.Bücher
zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Atilit im Bezirk Haifa war ein Dorf in
Palästina, das zum größten Teil von
Muslimen bewohnt war und im Zuge
der ethnische Säuberung Palästinas entvölkert und völlig
zerstört wurde.
Die Küstenstadt südlich von Haifa an der
Karmelküste am Fuße des Karmelgebirges hat bereits der frühen
Bronzezeit bis zur Hellenistischen Zeit als Fischerdorf
existiert. In der Zeit der
Kreuzzüge wurde es von den Kreuzfahrern als Außenposten
genutzt. 1291 verloren die Kreuzfahrer die Kontrolle. Die
Mauern der von ihnen errichteten Burg der Kreuzfahrerzitadelle
sind heute noch vorhanden. 1903 kaufte Baron Edmond de
Rothschild große Ländereien in der Gegend und ließ Juden dort
in der Nachbarschaft von
Muslimen siedeln. 1909 wurde durch den Botaniker Aharon
Aharonson in der Region eine landwirtschaftliche
Versuchsstation gegründet. Aharonson war einer der Gründer der
Nili-Spionageeinheit, die die Briten während des Ersten
Weltkrieges gegen die
Osmanen unterstützte.
1859 n.Chr. lebten 180 Einwohner in Atlit. Während der
britischen Kolonialzeit wurden die zumeist
muslimischen Einwohner von Atilit und benachbarte jüdische
Siedler zusammen erfasst, so dass 508 Araber, darunter
Muslime und
Christen, sowie 224
Juden
gezählt wurden. Nach und nach wurden die Ländereien und Häuser
der Palästinenser aufgekauft, so dass 1944 noch ca. 150 Araber
dort lebten (90
Muslime und 60
Christen).
1948 konnten die Zionisten nicht einmal die inzwischen zur
Minderheit gewordene Gruppe von Arabern in der Region ertragen
und sorgten für eine Zwangsumsiedlung, ein Kapitel, das aus
den Geschichtsbüchern Israels gestrichen wurde. Da im
Gegensatz zu den ausgelöschten Dörfern Atilit weiter
existierte, musste die Zwangsvertreibung der einheimischen
Bevölkerung entsprechend verleugnet werden, um die Erinnerung
nicht aufrechterhalten zu müssen.
Auch die britischen Kolonialisten haben eine entscheidende
Rolle dabei gespielt, dass die Zahl der
Juden
in der Region drastisch angewachsen ist. Sie bauten ein Lager
für ankommende Siedler, um jüdische Einwanderer nach Palästina
festzuhalten. Es ist heute ein Museum. Am 10. Oktober 1945
wurden die Internierten in einer von Jitzchak Rabin geplanten
Aktion der Hagana befreit. Rabin gilt auch als
Verantwortlicher für die Zwangsdeportierung der Nichtjuden aus
der Region.