Bestrafung im Grab
  Bestrafung im Grab - Qual des Grabes

Aussprache: azhab-ul-qabir
arabisch:
عذاب القبر
persisch:
عذاب قبر
englisch:
Punishment of the Grave

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Bestrafung im Grab ist eine zusätzliche Gnade für den begrabenen Verstorbenen, um sich von Sünden lösen zu können, die seine ewige Glückseligkeit beeinträchtigt hätten.

Der im Deutschen oft verwendete Begriff "Bestrafung im Grab" ist eine ungenaue Übersetzung des arabischen Originals, das eher als "Qual" oder "Leid" im Grab übersetzt werden sollte.

Der Verstorbene, dessen Seele [nafs] zwar bereits den Leib verlassen hat, hängt dennoch an diesem Körper und erlebt daher mit, wie der Körper in die Gruft der Dunkelheit versetzt wird. Mindestens zwei Engel begleiten ihn dabei und stehen in Kommunikation mit ihm. Sie begleiten ihn in die Todeszwischenphase [barsach]. Da die Umstellung auf die neue Situation mit der Erinnerung an die begangenen Sünden belastet ist, fällt die Umstellung schwer und die ersten Momente erscheinen wie eine Qual. Daher versuchen die überlebenden Angehörigen diesen Übergang zu erleichtern unter anderem durch das Verlassenheits-Ritualgebet [salat-ul-wahscha].

Der Heilige Quran erwähnt aber auch, dass es Menschen gibt, die diesen Qualen nicht ausgesetzt werden, wozu unter anderem Märtyrer zählen. Zuweilen wird der Begriff Grab im übertragenen Sinn gleichgesetzt mit Todeszwischenphase [barsach]. Aber gemäß den meisten Gelehrten [faqih] ist das Grab lediglich der Anfang der Todeszwischenphase [barsach]. Nach und nach lernt die Seele [nafs] sich vom Grab zu lösen und kommt nur noch dann zum Grab, wenn es besucht wird. Auch verweilt die Seele [nafs] in der Todeszwischenphase [barsach], selbst wenn das Grab eines Tages nicht mehr existiert.

Zu den Überlieferungen [hadith] im Zusammenhang mit dem Grab werden die Engel Nakir und Munkar erwähnt.

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