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Muinuddin Chishti, auch bekannt als Gharib Nawaz, war ein
islamischer
Mystiker und der bekannteste
Scheich des
Ordens
[tariqa] der
Chischtiyya. Obwohl er nicht der Gründer des Ordens ist,
wird er in vielen Literaturstellen als Ordensstifter genannt.
Muinuddin Chishti ist 537
n.d.H. (1141 n.Chr.) in Sadschistan geboren und
starb 633
n.d.H. (1230) in Adschmer, im heutigen
Indien.
(* 1141 in Sajistan, Persien; † 1230 in Ajmer, Indien),
Als Muinuddin Chishti 15 Jahre alt war, starb sein Vater
Ghiyath al-Din Hasan. Daraufhin begann er mit Studienreisen,
hielt sich zunächst in verschiedenen Städten in
Chorasan
auf und kam dann nach
Bagdad.
Er lernte die bekannten
Sufis
der Zeit kennen, darunter Nadschmuddin Kubra, Shibabuldin
al-Suhrawardi, Awhaduddin Karmani.
Im Jahr 589
n.d.H. (1193 n.Chr) kam er in die Stadt Delhi und
ließ sich schließlich in Adschmer (Ajmer) nieder. Dieser Ort
war kurz darauf ein wichtiges Zentrum für die in
Indien
neue Religion des
Islam,
wobei die
Chischtiyya und Muinuddin Chishti eine einflussreiche
Rolle spielten. Viele Hindus waren damals von den schlichten
Predigten und der Praxis der Liebe zu Gott und zum Nächsten
sowie der Überwindung des
Kastensystems beeindruckt; insbesondere Hindus aus niedern
Kasten und auch Kastenlose.
Muinuddins Grabstätte befindet sich in Ajmer, zur Zeit der
Mogulherrschaft wurde dort ein prächtiges Marmorheiligtum
errichtet und gilt in der Region als Pilgerstätte.
Muinuddin Chishti hatte die Lehre der Chishtiyya in drei
Prinzipien zusammengefasst. Demnach sollte ein Sufi Großmut
wie die des Ozeans, Milde wie die der Sonne und Bescheidenheit
wie die der Erde besitzen.
Sein Ruhm führte dazu, dass man ihn "Sonne des Reiches von
Hind" [aftab-i mulk-i hind] nannte.
In Indien gibt es allerdings noch eine ganze Reihe von
andern Persönlichkeiten mit dem Namen Chischti, die verehrt
werden.