Die Saporoger Kosaken
Die Saporoger Kosaken schreiben dem türkischen Sultan einen Brief (Ilja Repin) Die Saporoger Kosaken schreiben dem türkischen Sultan einen Brief

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Das Gemälde "Die Saporoger Kosaken schreiben dem türkischen Sultan einen Brief" ist das berühmteste Gemälde des russischen Malers Ilja Jefimowitsch Repin, der 1844 bis 1930 n.Chr. gelebt hat.

Das Bild wurde nach Angaben von Repin 1880 begonnen und 1891 vollendet. Es ist 2,03 × 3,58 m groß. Zar Alexander III. (1845–1894) kaufte das Gemälde für 35.500 Rubel, womit das Gemälde zum teuersten Gemälde seiner Zeit wurde, das ein russischer Maler gemalt hatte.

Heute gehört das Gemälde zum Bestand des Russischen Museums in Sankt Petersburg. Im Jahr 2021 war es im Rahmen einer Ausstellung in Chemnitz zu sehen.

Bei dem Gemälde handelt es sich um ein sogenanntes Historienbild über ein angebliches Ereignis aus dem Jahr 1676 n.Chr. Zu Beginn des Osmanisch-Russischen Krieges verlangte Mehmed IV. von den Saporoger-Kosaken eine Art Treueid. Daraufhin sollen die Kosaken einen Brief an den Sultan verfasst haben.

Der Text des Briefes von Mehmed IV. an die Kosaken soll gelautet haben:

"Ich, Sultan und Herr der Hohen Pforte, Sohn Mohammeds, Bruder der Sonne und des Mondes, Enkel und Statthalter Gottes auf Erden, Beherrscher der Königreiche Mazedonien, Babylon, Jerusalem, des Großen und Kleinen Ägyptens, König der Könige, Herr der Herren, unvergleichbarer Ritter, unbesiegbarer Feldherr, Hoffnung und Trost der Muslime, Schrecken und großer Beschützer der Christen, befehle euch, Saporoger Kosaken, freiwillig und ohne jeglichen Widerstand aufzugeben und mein Reich nicht länger durch eure Überfälle zu stören.
Sultan Mehmed IV"

Der wiedergegebene Inhalt des Briefes und einige Formulierungen lassen allerdings Zweifel aufkommen, ob es jemals solch einen Brief gegeben hat. Die Legende besagt, dass als Antwortschrieben ein extrem vulgärer Beleidigungsbrief verfasst worden ist, deren Verfassung das Gemälde wiedergeben soll. In dem angeblichen Antwortbrief soll es heißen:

"Du türkischer Teufel, Bruder und Genosse des verfluchten Teufels und des leibhaftigen Luzifers Sekretär! Was für ein Ritter bist du zum Teufel, wenn du nicht mal mit deinem nackten Arsch einen Igel töten kannst? Was der Teufel scheißt, frisst dein Heer. Du wirst keine Christensöhne unter dir haben. Dein Heer fürchten wir nicht, werden zu Wasser und zu Lande uns mit dir schlagen, gefickt sei deine Mutter!

Du Küchenjunge von Babylon, Radmacher von Mazedonien, Ziegenhirt von Alexandria, Bierbrauer von Jerusalem, Sauhalter des großen und kleinen Ägypten, Schwein von Armenien, tatarischer Geißbock, Verbrecher von Podolien, Henker von Kamenez und Narr der ganzen Welt und Unterwelt, dazu unseres Gottes Dummkopf, Enkel des leibhaftigen Satans und der Haken unseres Schwanzes. Schweinefresse, Stutenarsch, Metzgerhund, ungetaufte Stirn, gefickt sei deine Mutter!

So haben dir die Saporoger geantwortet, Glatzkopf. Du bist nicht einmal geeignet, christliche Schweine zu hüten. Nun müssen wir Schluss machen. Das Datum kennen wir nicht, denn wir haben keinen Kalender. Der Mond ist im Himmel, das Jahr steht im Buch und wir haben den gleichen Tag wie ihr. Deshalb küss unseren Hintern!

Unterschrift: Der Lager-Ataman Iwan Sirko mitsamt dem ganzen Lager der Saporoger Kosaken."

Auf dem Gemälde werden lachende Kosaken gezeigt, wie sie sich den vulgären Inhalt des Briefes ausdenken und dabei amüsieren. Die Schilderungen zu dem angeblichen Ereignis entstanden allerdings erst fast zwei Jahrhunderte später als Propaganda zum aktuellen Krieg. Damit sollte wohl auch die Gefahr vermindert werden, dass die Muslime in den Reihen der Russen, wozu auch die Kosaken gehörten, nicht überlaufen oder geschwächt gegen ihre Glaubensbrüder kämpfen. Bezeichnend für die andauernde anti-islamische Kultur der Westlichen Welt (zu der damals auch Russland gehörte), ist die Tatsache, dass das Gemälde zu solch einem vulgären Brief nach wie vor als großes Kunstwerk gilt und nicht als Schande der Menschlichkeit.

Der VEB E.A. Seeman, Buch und Kunstverlag in Leipzig hat das Gemälde zur Zeit der DDR als Postkarte vertrieben.

Die Saporoger Kosaken schreiben dem türkischen Sultan einen Brief (Ilja Repin)

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