Dinglinger
Johann Melchior Dinglinger

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??? - ??? n.d.H.
26.12.1664 - 6.3.1731 n.Chr.

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Johann Melchior Dinglinger war der berühmteste Hofgoldschmied seiner Zeit n Dresden und arbeitete bei Kurfürst August dem Starken von Sachsen. Sein berühmtestes Werk ist „Hofstaat zu Delhi am Geburtstag des Großmoguls Aurengzeb“.

Er wurde am 26. Dezember 1664 in Biberach an der Riß geboren und lernte das Goldschmiedehandwerk in Ulm. 1692 kam er als Geselle nach Dresden, wo er 1693 in die Goldschmiedeinnung aufgenommen wurde. Im Jahr 1698 steig er zum Hofjuwelier August des Starken auf und arbeitete bis zu seinem Tod am 6. März 1731 in Dresden. Er war fünfmal verheiratet und hatte 23 Kinder. Er gilt als einer der bedeutendsten Goldschmiede des Barock.

Als eines seiner berühmtesten Werke gilt sein „Hofstaat zu Delhi am Geburtstag des Großmoguls Aurengzeb“ mit 165 Figuren und Gegenstände. Er hatte es gemeinsam mit seinen Brüdern, dem Emailleur Georg Friedrich (1666–1720) und dem auf Juwelen spezialisierten Georg Christoph (1668–1728) sowie den Gehilfen seiner Werkstatt während acht Jahren zwischen 1701 und 1708 gebaut. Die 165 Figuren und Gegenstände sind teils golden zumeist emailliert. Die Verzierung besteht heute aus 4.909 Diamantrosen, 164 Smaragden, 160 Rubinen, 16 Perlen, 2 Kameen und 1 Saphir. Weitere 391 Edelsteine und Perlen sind im Laufe der Zeit abhanden gekommen. Das Kunstwerk steht auf einer Fläche von 142 x 114 cm, hat eine Höhe 58 cm, wobei die 165 goldene emaillierte Figuren und Gegenstände auf einer silbernen, teilweise vergoldeten Bühne stehen. Der Holzsockel des Tischaufsatzes ist auf der Rückseite mit Chinoiserien  (nach chinesischen Vorbildern orientierte Richtung der europäischen Kunst) bemalt, was als erste große Chinoiserie in der deutschen Kunst gilt.

Dinglinger erstellte die Arbeit ohne Auftrag. Am ende kaufte es August der Starke für 60.000 Taler, was für die damalige Zeit eine Rekordsumme für solch ein Werk war. Solche Kunstwerke - hier über Aurangzeb  - haben das damalige Bild über den Orient beeinflusst.

Das Werk steht heute im "Günen Gewölbe" in Dresden unter der Türkischen Cammer.

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