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zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Hammam ibn Ghalib Abu Firas, bekannt als
al-Farazdaq war ein
muslimischer
Dichter aus der Anfangszeit des Islam mit Zuneigung zu den
Ahl-ul-Bait (a.).
Er wurde ca. 641
n.Chr. in Kadhima, dem heutigen
Kuwait
geboren und lebte in
Basra.
Er entstammte dem Clan der Darim, einem wohl geachteten Zweig
der Banu Tamim. Seine Mutter entstammte den Banu Dabba. Sein
Großvater Sasa war ein Beduine hohen Ansehens und sein Vater
Ghalib war bekannt für seine Großzügigkeit.
Mit ca.15 Jahren war Farazdaq bereits als
Dichter bekannt. Es heißt, dass er von
Imam Ali (a.) dazu aufgefordert wurde, sich mehr dem
Studium des
Heiligen Qur'an zu widmen, doch ist er vor allem für seine
Gedichte berühmt. Er hat zahlreiche
Schmähverse gegen die Banu Nahschal und Banu Fuqaim
geschrieben.
Als
Ziyad ibn Abihi der trotz unklarer Herkunft zu den Banu
Fuqaim gezählt wurde, in
Basra
669 n.Chr. an die Macht kam, musste Farazdaq fliehen, zunächst
nach
Kufa und später nach
Medina,
wo er vom Stadtgouverneur Said ibn al-As willkommen geheißen
wurde. Hier blieb er 10 Jahre und schrieb Satiren über
Beduinen, hielt sich aber aus der Tagespolitik heraus. Die
Umayyaden haben später viele Unwahrheiten über ihn
verbreitet, weil er große Sympathien zu den
Ahl-ul-Bait (a.) zeigte.
So wurde behauptet, er lebe einen sehr verschwenderischen
Lebensstil und seine Liebesverse würden zur Verbannung durch
den amtierenden
Kalifen
Marwan ibn al-Hakam geführt haben, wohingegen Farazdaq aufgrund
seiner Liebe zu den
Ahl-ul-Bait (a.) von
Marwan verbannt wurde. Später erfuhr Farazdaq vom
Tod
Ziyads und kehrte nach
Basra
zurück.
Eine weitere gegen ihn ersonnene Legende besteht in seiner
angeblichen Zwangsheirat mit seiner Cousine Nawar. Sie soll vom Gericht in
Basra
und diversen Stämmen Hilfe erbeten haben! Doch angeblich fürchteten
sich alle vor den Gedichten Farazdaqs. In Wirklichkeit waren
es
Umayyaden, die sich vor Farazdaqs Gedichten fürchteten. Letztendlich
soll sie nach
Mekka
geflohen sein,
um dort die Hilfe von
Abdullah ibn Zubair zu erhoffen. Letzterer soll sie überredet
haben, in die Heirat einzuwilligen. Später soll es aber zur
Scheidung gekommen sein, die von Hasan al-Basri verkündet wurde.
Diese Legende der Flucht macht aber wenig Sinn, da bekannt
war, das Farazdaq und
Abdullah ibn Zubair sich nahe standen.
Farazdaqs Gedichte geben einen guten Einblick auf manche
Konflikte der Zeit und das ausgeprägte Stammesdenken. Die
Legenden über ihn entsprechen den Lügengeschichten, die auch
über
Imam Hasan (a.) durch die
Umayyaden verbreitet wurden. Farazdaqs eigene
Aufrichtigkeit wird in einer Begegnung mit
Imam Husain (a.) deutlich:
Es wird
überliefert, dass Farazdaq folgendes sagte: "Im Jahre
60
n.d.H. (680 n.Chr.) vollzog ich die
Pilgerfahrt [hadsch] mit
meiner Mutter. Ich trieb gerade ihr Kamel an, als ich in den
Heiligen Bezirk eintrat, und da traf ich Imam Husain ibn Ali
(a.), als er gerade dabei war, Mekka zu verlassen in
Begleitung einiger (Männer, die) Schwerter und Schilder
(trugen). 'Wessen Karawane ist das?', fragte ich ihn. 'Die des
Imam Hussain ibn Ali', war die Antwort. So ging ich zu ihm
hin, begrüßte ihn und sagte: 'Möge Allah dir Deine Bitten und
Hoffnungen erfüllen, was immer du willst, bei meinem Vater und
meiner Mutter, o Sohn des Gesandten Allahs' sagte ich, 'doch
was lässt dich von der Hadsch davoneilen?' - 'Wenn ich mich
nicht beeile, dann werde ich gefangen genommen,' antwortete
er, dann fragte er mich: 'Wer bist du?' - 'Ein Araber,'
erwiderte ich. Und bei Allah, er fragte mich nicht weiter.
'Erzähle mir von den Leuten, die hinter dir stehen,' sagte er.
'Das ist eine gute Frage,' sagte ich, 'die Herzen der Menschen
sind für dich, doch ihre Schwerter sind gegen dich. Die
Bestimmung kommt vom Himmel, und Allah tut, was Ihm beliebt' -
'Du hast die Wahrheit gesprochen,' sagte er, 'die Sache gehört
zu Allah. 'Jeden Tag offenbart Er sich in neuem Glanz' (Heiliger
Qur'an 55/29), Wenn das Schicksal herabsendet, was wir
wollen, preisen wir Allah für Seine Segnungen. Er ist
Derjenige, um Dessen Hilfe nachgesucht werden soll, damit wir
Ihm danken, und wenn das Schicksal nicht unsere Hoffnungen
erfüllt, so weist Er doch nicht diejenigen zurück, deren
Absicht die Wahrheit und in deren Herzen die Gottesfurcht
ist.' - 'Ja,' antwortete ich, 'möge Allah dir bringen, was du
wünschst und dich vor dem schützen, was dich bedroht.' Dann
fragte ich ihn nach Dingen hinsichtlich Gelübden und Riten. Er
gab mir darüber Auskunft, setzte sein Reittier in Bewegung,
verabschiedete sich von mir, und so trennten wir uns."
Von Farazdaq stammt auch folgende Aussage über die
Ahl-ul-Bait (a.): Der Segen einer
Gesellschaft besagt: Sie zu lieben ist
Glaube und sie zu
hassen ist
Unglaube, und ihre Nähe bedeutet Sicherheit und
Zuflucht. Wenn man die
Gottesehrfürchtigen betrachtet, so
sind sie ihre
Imame; denn würde gesagt:
‚Wer sind die Besten der Erdenbewohner?’, so würde gesagt:
‚Sie sind es’." Diese Aussage wird u.a. von
Sayyid Abdalhussain Scharaffuddin al-Musawi in der
10. Konsultation zitiert.