.Bücher
zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Ein Friedhof bzw. Begräbnisplatz ist der Ort, an dem
Verstorbene
beigesetzt werden. Ein
islamischer Friedhof zeichnet sich dadurch aus, dass alle
Gräber derart angeordnet sind, dass der Begrabene Leichnam auf
der rechten Seite liegend in Richtung der
Gebetsrichtung [qibla] schaut.
Da das Begraben eines Verstorbenen zu den
kollektive Verpflichtungen der
Muslime zählt,
gehört es auch zu ihren
religiösen Verpflichtungen Friedhöfe zu betreiben. Die Ausschmückung der
Gräber ist von Land zu Land, teilweise von Ort zu Ort unterschiedlich.
Nach islamischer
Vorstellung werden die Menschen eines Tages aus den Gräbern sinngemäß wieder
auferstehen. Dementsprechend werden die Gräber als Sinnbild für einen Friedhof
einige Male im Heiligen
Qur'an erwähnt (vgl. 82:4, 100:9). Der Besuch der Gräber kann im
Menschen seinen
unaufhörlichen Drang nach "Mehrung" bändigen (102:29), indem er sich dran
erinnert, was ihm vom
Diesseits bleibt.
In Deutschland war ein muslimischer Friedhof erster
muslimischer Grundbesitz. Als am 29. Oktober 1798 der
osmanische Gesandte und Botschafter am Berliner Hof,
Ali-Aziz-Effendi starb, erwarb König Friedrich Wilhelm III.
ein Gelände in Hasenheide (Blucherstraße), das als Grabstätte
dienen sollte. Eigentümer dieses Friedhofes war von Anfang an
das osmanische Reich. Der Friedhof wurde im Jahr 1866
gegenüber den Demewitz-Friedhof verlegt. Siehe dazu auch
Islamische Gräberfelder in Duetschland.
Im Jahr 1898 erklärte Kaiser Wilhelm II. in
Damaskus dass der deutschen Kaiser immer der König der
Freunde der
Muslime sein wird. Daraufhin ließ er im Jahr 1914 eine
Moschee für die muslimischen Gefangenen in Wunsdorf bei Zossen
in Brandenburg mit einem 23 Meter hohen Minarett bauen. Diese
Moschee diente nach dem ersten Weltkrieg den Berliner Muslimen
als erste Gebetsstätte, wurde aber 1924 wegen Einsturzgefahr
geschlossen und ein Jahr später abgerissen. Eine Stunde
entfernt davon ließ Kaiser Wilhelm II. einen muslimischen
Soldatenfriedhof erstellen.
Inzwischen gibt es in sehr vielen deutschen und
europäischen Orten muslimische Friedhöfe, zumeist angebunden
an städtische Friedhöfe.
Der berühmteste Friedhof des
Islam ist
Dschannat-ul-Baqi. Als größter Friedhof der Welt gilt
Behescht-e Zahra. Als größter Friedhof Europas gilt der
Friedhof Ohlsdorf Hamburg. Der älteste deutsche Friedhof
für Muslime ist der
Friedhof Columbiadamm Berlin. Es gibt inzwischen in fast
allen großen Städten
Islamische Gräberfelder in Deutschland.