.Bücher
zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.Ein Glaubensbekenntnis ist im
Islam
ein öffentlicher Ausdruck des persönlichen Glaubens, zu dem
sich der Sprecher bekennt.
Ein Glaubensbekenntnis dient der
Anerkennung durch die
Islamische Weltgemeinschaft [ummah] und fasst die
wesentlichen Inhalte der
Glaubensgrundlagen zusammen.
Das Glaubensbekenntnis [schahada] eines
Muslim
ist:
"Ich bezeuge: Es gibt keinen Gott außer Allah und ich
bezeuge, dass Muhammad der Gesandte Allahs ist."
[aschhadu a(n) la-ilaha-ill-allah wa aschhadu anna muhammadan rasulullah]
Das öffentliche Aussprechen des Glaubensbekenntnisses in
aufrichtiger
Absicht [niyya] ist hinreichend, um als
Muslim
anerkannt zu werden. Für die innere Aufrichtigkeit ist der
Glaube
an den
Stamm der Religion [usul-ad-din] bedeutungsvoll.
Das Glaubensbekenntnis
ist auch das Erste, was einem Neugeborenem nach der
Geburt
in Form des
Gebetsrufs ins Ohr geflüstert wird, und der letzte Gruß
den ein
Sterbender von sich gibt.
Das
islamische Glaubensbekenntnis hat eine Besonderheit gegenüber allen anderen
Bekenntnissen. Während die anderen Bekenntnisse mit "Ich glaube an..."
beginnen, beginnt das
islamische Bekenntnis mit einer deutlichen Ablehnung, was
insbesondere im
arabischen Wortlaut deutlich wird. Es beginnt mit
"la" (nein),
was eine Verneinung und Lossagung ist, denn erst wenn man sich
von allem Falschen trennt, kann man die
Wahrheit annehmen. Erst wenn das schmutzige Glas von allem Schmutzigen
gereinigt wird, kann es sauberes reinigendes
Wasser aufnehmen.
Das Glaubensbekenntnis wird auch als "beide Bekenntnisse" [schahadatain]
bezeichnet, da es aus zwei Bekenntnissen besteht wobei das zweite Bekenntnis zum
Propheten Muhammad
(s.) ausgehend von dem Glaubensprinzip des
Prophetentums
aus dem ersten Bekenntnis der
Einheit [tauhid]
folgt.
Eine Variante des Glaubensbekenntnisses muss auch bei der
Bekenntnisverlesung [taschahhud] im
Ritualgebet
rezitiert werden. Dort heißt es:
"Ich bezeuge: Es gibt keinen Gott außer Allah,
Er ist Einzig und nichts ist Ihm gleich, und ich bezeuge, dass Muhammad Sein
Diener und Gesandter ist."
[aschhadu a(n) la-ilaha-ill-allah, wahdahu la scharika la, wa aschhadu anna muhammadan
abduhu wa rasuluhu]
Die Besonderheit dieser Variante besteht in der Tatsache, dass der Höchste aller
Geschöpfe, Prophet
Muhammad (s.) zuerst als
Diener und dann erst als
Gesandter [nabi] vorgestellt wird, denn nur die Stellung eines (idealen) Gottesdieners führt zum
Prophetentum.
Der erste Teil des Glaubensbekenntnisses ist als
Gotteseinheitsbekundung [tahlil] bekannt.