Göbekli Tepe
Göbekli Tepe

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Göbekli Tepe ist eine Ausgrabungsstätte 15 km nordöstlich von Schanliurfa (Şanlıurfa).

Der Name bedeutet "Bauchnabel-Hügel". Die Ausgrabungsstätte liegt auf dem 750 Meter hohen Gipfel der Bergkette von Germusch (Germuş). Die Ausgrabungen erfolgen der 1990er Jahre als Langzeitprojekt des Deutschen Archäologischen Instituts. Es wird davon ausgegangen, dass bisher nur 2 % des ausgrabbaren Areals freigelegt wurden. Bei den bisher ausgegrabenen Fundestücken wird von unterschiedlichen Nutzungsphase ausgegangen. Das bisher größte ausgegrabene Areal wir datiert auf das erste bis zehnte Jh. v. Chr. Hier wurden sieben kreisförmige Steinanlagen ausgegraben. Sie bestehen aus bemusterten T-förmigen Pfeilern auf die zumeist Tierzeichen und abstrakter Piktogramme eingetragen sind. Die T-förmigen Pfeiler gelten als Wahrzeichen der Anlage. Die Pfeiler bis zu sechs Meter hoch und bis zu 20 Tonnen schwer. Die Funktion dieser Anlage mit den T-förmigen Pfeilern ist bisher ungeklärt. Der deutsche Ausgräber Klaus Schmidt (1953–2014) hat die Hypothese aufgestellt, dass es sich um eine steinzeitliche Andachtsstätte auf einem Berg handele.

Göbekli Tepe wurde im Jahr 1963 vom amerikanischen Archäologen Peter Benedict in Kooperation mit den Universitäten Istanbul und Ankara als steinzeitliche Fundstelle entdeckt. Aus bisher ungeklärten Gründen nahm Benedict zudem an, dass sich dort ein muslimischer Friedhof befinden würde, so dass er nicht weiter gesucht hat, da er wusste, dass muslimische Friedhöfe in der Regel unantastbar sind. Erst im Oktober 1994 konnte durch den Besuch des deutschen Archäologen Klaus Schmidt weitergeforscht werden, weil dieser keinen muslimischen Friedhof entdecken konnte. So das Nevalı Çori-Projekt des Deutschen Archäologischen Instituts in Kooperation mit dem Museum Şanlıurfa nun unter dem Namen Urfa-Projekt umgesetzt.

Viele Funde wurden in das Archäologisches Museum Schanliurfa gebracht. Über der Ausgrabungsstätte wurde ein Schutzdach erreichtet und um das Ausgrabungsareal herum eine Besucherterrasse. Auf zweisprachigen Schautafeln werden die einzelnen Arealbereiche erläutert.

Zwar wird in der Forschung davon ausgegangen, dass es sich bei der Ausgrabungsstätte um eine Art Heiligtum oder Andachtsstätte handelt, aber es ist unklar, in welcher Form die Andacht erfolgte und zu welcher Religion die Andachtsstätte zugeordnet werden kann.

Am 1. Juli 2018 wurde Göbekli Tepe in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes eingetragen. Seither wurde ein Besucherzentrum unterhalb der Ausgrabungsstätte aufgebaut, von dem Pendlerbusse zur Ausgrabungsstätte fahren. Im Besucherzentrum gibt es Ausstellungen zum Thema.

Eine Darstellung des Komplexes ist im Stadtmuseum Schanliurfa ausgestellt.

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