.Bücher
zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Gottesbeweise sind im
Islam so zahlreich, dass sie mehrere Werke füllen. Sie entstammen zum
größten Teil direkt dem
Heiligen Quran oder den
Überlieferungen der
Ahl-ul-Bait (a.).
Die Besonderheit besteht darin, dass sie sehr unterschiedliche Ansätze haben und
dennoch zu dem gleichen Schluss kommen.
Die Gottesbeweise begründen im
Islam auch die
Wissenschaft der Logik [mantiq].
Dabei wird davon ausgegangen, dass der
Mensch bei aller
Begrenztheit seiner Fähigkeiten über die Fähigkeit zum
Vernunftschluss
[aql] verfügt, welche ihn korrekt angewandt zwangsläufig zu
ALLAH führt,
vorausgesetzt er besteht nicht darauf, klare
Zeichen der
Schöpfung zu
leugnen oder klare Gesetzmäßigkeiten außer Kraft zu setzen. Dieser als kausale
Gottesbeweis bezeichnete Beweis hat im
Islam ihre Vollendung, weil das
Verständnis von ALLAH,
wie es die
Ahl-ul-Bait (a.) erläutern, alle Rahmenbedingungen erfüllt, um den Beweis
ohne Schwächen zu gestalten.
Eines der bekanntesten Gottesbeweiswege geht vom allseits bekannten Prinzip
der "Ursache und Wirkung" und dem "Energieerhaltungssatz" aus, wie er auch in
den Hauptsätzen der Thermodynamik existiert.
Beide Prinzipien zusammen betrachtet
haben ein großes Dilemma, dass nur durch die Existenz
ALLAHs gelöst wird: Einerseits geht ein Prinzip davon aus, dass
aus Nichts wiederum nur Nichts kommen
kann. Andererseits geht das Prinzip davon aus, dass jede Wirkung eine Ursache
haben muss. Startet man also eine Betrachtung beim
Menschen als
Wirkung, dann kommt man mit sehr vielen Zwischenschritten bis zum möglichen Urknall
oder einer Ähnlichen Ur-Ursache.
Danach kann man sich dann noch viele andere Ursachen ausdenken, die wiederum
eine Ursache haben usw. So können mit einer Kausalkette (einer Linie mit
Ursache und Wirkung) oder verzweigten Kausalketten (mehrere Ursachen für eine
Wirkung bzw. eine Ursache für mehrere Wirkungen) hin und her gedacht werden, es
existiert immer ein Fehler im Denken, da letztendlich aus Nichts Nichts kommen
kann. Auch wenn man einen Kausalkreislauf aufbaut bleibt die Frage nach der
Ursache des Kreislaufs. Solange der "Energie-Ursprung" nicht erklärt werden
kann, kann keine Existenz erklärt werden. Dieser "Ursprung" stellt aber genau
das Dilemma der Betrachtung dar, da bei jedem neuen Ursprung wiederum nach der
Ursache gefragt wird.
Die Lösung des Dilemmas ist einzig und allein durch
ALLAH
möglich. Denn einerseits muss jede Wirkung eine Ursache haben, und jede Ursache, die selbst eine Wirkung ist, wiederum
eine andere Ursache. Und diese Kette hört nie auf. Andererseits
muss jene Kette zu einem "Anfang" gebracht werden, damit die
Energie irgendwoher kommen kann, denn sonst fehlt die
Erklärung für die Existenz von Energie.
Jede Ursache, die selbst eine Wirkung ist, muss wiederum
eine Ursache haben. Aber eine Ursache, die selbst keine
Wirkung ist, braucht entsprechend auch keine Ursache zu haben.
Damit kann die Kausalkette (die Frage von Ursache und Wirkung
und Ursache usw.) an einen "Startpunkt" gebracht werden, indem
man an eine Ursache gelangt, die selbst keine Wirkung ist.
Diese Ur-Ursache muss aus sich selbst heraus existieren und in
jedem Aspekt unbegrenzt sein, da es sonst Wirkungen gäbe, die
Parallel zu jener "Ur-Ursache" existieren und einer anderen
Ursache bedürfen würden. Jene Gedanken auf Basis von
Logik [mantiq]
zu Ende Gedacht führen dann zu dem Prinzip der
Einheit [tauhid], die das wichtigste Prinzip im
Stamm der Religion [usul-ad-din] ist.
Letztendlich wird zur Unterscheidung von "Ur-Ursache" und
sonstigen Ursachen im Konzept der
Einheit der Existenz [wahdat-ul-wudschud] auch
unterschieden zwischen
Existenz und Existieren.
Typische Einwände am Kausalen Beweis sind: