.Bücher
zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Granada ist die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz in
Andalusien und Standort der weltberühmten
Alhambra.
Erstmals wird die Stadt ca. 500 v.Chr. als "Iliberra"
erwähnt. Es war damals eine Stadt, die von Phöniziern und
Iberern bewohnt war. Die Römer nannten die Siedlung nach der
Eroberung Illiberis. Als Herrscher folgten nordafrikanische
Vandalen,
Byzanz
und Westgoten.
Im Jahr 711 n.Chr. wurde die Stadt von
Mauren
erobert. Im Jahr 756 wurde etwa zehn Kilometer weiter im
Nordwesten unter dem Namen Madina-tul-Biyra (span. Medina
Elvira) eine neue Stadt aufgebaut. Die alte Siedlung erhielt
die neue Bezeichnung Qal'at Gharnata (arabisch قلعة غرناطة
‚Burg von Granada‘), was zum heutigen Namen führte.
Nach dem Untergang des Kalifats von
Cordoba übernahm 1012 n.Chr. der berber Zawi ibn Ziri die
Macht und 80 Jahre lang war Granada Sitz der
Ziriden. 1090 n.Chr. wurden sie von den
Almoraviden gestürzt. Es folgten
Almohaden und Nasriden. Die Nasriden nutzten Granada von
1238 bis 1492 n.Chr. als die Hauptstadt ihres Sultanats. Für
1066 n.Chr. wird ein angebliches Massaker an
Juden
in der Stadt vermerkt, wobei Ausmaß und Umstände umstritten
sind.
Am 2. Januar 1492 kapitulierte der letzte Herrscherder
Nassriden namens Muhammad XII.. Er übergab die Stadt an
Königin Isabella I. von Kastilien und König Ferdinand II. von
Aragon, womit die
muslimische Herrschaft in der Region endete. Die Nassriden
mussten die Region verlassen. Der restlichen
muslimischen Bevölkerung wurde zwar zugesichert, dass sie
ihre Religion weiterhin frei ausüben darf. aber ihre
Moscheen wurden in Kirchen umgebaut.
Im Jahre 1499 n.Chr. wurde auf Anordnung des Erzbischofs
Jimenez de Cisneros von Toledo auf dem Marktplatz von Granada
ein Scheiterhaufen angezündet, um Bücher zur islamischen
Theologie, Philosophie, Geschichtsschreibung und
Naturwissenschaften zu verbrennen. Im Laufe dieser Ereignisse
kam es zu einem Völkermord gegen alle
Muslime. Sie wurden enteignet und ihre weitere
Religionsausübung wurde verboten. Widerstände von
Muslimen gegen diese Maßnahmen führten zu ihrer
Vertreibung nach Nordafrika. Wer bleiben wollte, wurde
zwangskonvertiert und
Morisken genannt. Die Vertreibung erfolgte in Etappen, vor
allem in den Jahren 1569–1571 und später 1609–1611 n.Chr..
Granada verfiel in eine wirtschaftliche
Bedeutungslosigkeit. Seit 1492 ist Granada Sitz eines
Erzbischofs.
Als berühmte Sehenswürdigkeiten von Granada gelten die
Alhambra, die ehemaligen maurischen Wohnviertel Albaicín
und Sacromonte, die Kathedrale, das reich verzierte
Kartäuserkloster La Cartuja, der Plaza de Toros, der
Kongresspalast, der Wissenschaftspark sowie ein
Jagdschlösschen der
Almohaden, der Alcazar del Genil.