.Bücher
zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Gutes Gebieten und Schlechtes verwehren sind zwei der
Prinzipien der
Zweige der Religion [furu'ad-din] die direkt aneinander
gekoppelt sind.
Die Prinzipien werden direkt aus dem
Heiligen Quran und den
Überlieferungen hergeleitet. Sie gehören bei Einhaltung
der Voraussetzungen und Randbedingungen zu den
Handlungsprinzipien, mit denen ein
Muslim
zur konstruktiven Weiterentwicklung seiner Gesellschaft
beitragen soll. Auf das Thema "Gutes gebieten und Schlechtes
verwehren" verweisen unter anderem die
Verse
3:104, 7:157 und 9:071.
Es gibt zahlreiche Voraussetzungen
sowohl bei der Durchführung des Gebieten des Guten als auch
für die Person, die das Gute gebietet. Allgemein gilt, dass
alle
religiös Erwachsenen dazu unter bestimmten Umständen
religiös verpflichtet sind, so lange dies verbal und friedlich
erfolgt. Darüber hinaus gehende Praktiken obliegen den
Sicherheitskräften des Landes. Einzige Ausnahme bildet der Fall
der Notwehr.
Typisches Beispiel für das friedliche Verwehren des Bösen durch
Muslime in einer mehrheitlich nichtmuslimischen
Gesellschaft ist ihre Abwesenheit bei Veranstaltungen, auf
denen
Alkohol gereicht wird.
Das Prinzip Gutes gebieten und Schlechtes verwehren findet
seine häufigste Anwendung bei der Kindererziehung. Dabei gibt
es verschiedene Stufen. Wenn das Ziel mit einer einfachen
Stufe erzielt werden kann, ist es nicht zulässig, höhere
(strengere) Stufen anzuwenden (siehe:
Imam
Chomeini Tawsh-ul-mas'il Nr. 2806). So ist es z.B.
nicht erlaubt, eine Strafe anzudrohen, wenn bereits der
freundliche Hinweis das Schlechte abwehren kann.