Klosterkirche
  Heiligkreuzkirche von Achthamar

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???  n.d.H.
921 n.Chr.

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Die Heiligkreuzkirche von Achthamar, die auch als Klosterkirche bekannt ist, ist eine Kirche auf der kleinen Insel Achthamar im Vansee im Osten der Türkei.

Sie wurde im 10. Jh.n.Chr. erbaut. Mit ihrem Reliefschmuck der Außenmauern gehört sie zu den bedeutendsten erhaltenen Werken der armenischen Kunst und Architektur.

Achthamar war die Residenz des südostarmenischen Königreichs Waspurakan, das vom König Gagik I. Artzruni (904-938 n.Chr.) gegründet wurde. Er ließ einen Palast, die Heiligkreuzkirche und eine Siedlung mit Wachtürmen und einem Mauerring sowie einem kleinen Hafen erbauen, wovon nur noch die Heiligkreuzkirche besteht.

Die Heiligkreuzkirche wurde 915-921 n.Chr. vom Baumeister und Mönch Manuel erbaut. Das charakteristische Merkmal der Kirche sind die aufwendigen Reliefs an ihren Außenwänden ringsum. Die Reliefs zeigen Heiligenfiguren und biblische Episoden, aber auch profane Motive wie die Stifterfigur des Königs Gagik I. Artzruni mit einem Modell der Kirche, ferner Tiere und Pflanzenmotive. Farbreste weisen darauf hin, dass die Skulpturen vermutlich durchgehend farbig gefasst waren.

Der Freskenzyklus im Innern der Heiligkreuzkirche ist der einzige fast vollständig erhaltene der armenischen Kunst, aber mittlerweile stark beschädigt. Die Fresken wurden 921 gemalt und stellen u. a. Szenen der Schöpfungsgeschichte gemäß Taurat und aus dem Leben Jesu (a.), biblische Figuren und Heilige dar. Eine Besonderheit stellt eine Sequenz des Reliefs dar, in dem angeblich ein Kalif der Abbasiden (siehe Foto unten von 1950 n.Chr.) im Schneidersitz dargestellt sein soll (die Region stand unter dem Schutz der Abbasiden), neben ihm ein Soldat mit Riemenzungengürtel. Der Figurenschmuck des Reliefs gilt als Vorläufer der späteren abendländischen Bauplastik.

Von den späteren Anbauten sind u.a. Reste eines Klostergebäudes aus dem 19. Jh. n.Chr.t erhalten geblieben. Das Kloster war bis zum 1. Weltkrieg von Mönchen bewohnt. Auf einem östlich der Kirche gelegenen alten Friedhof sind einige interessante Grab- und Kreuzsteine aus dem 14. bis 19. Jh. n.Chr. erhalten.

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