Mohammed Herzog
Mohammed Herzog

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??? - 2.9.1439 n.d.H.
11.9.1944 - 18.5.2018 n.Chr.

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Mohammed Herzog war ein bekannter deutscher Muslim der Nachkriegszeit.

Er wurde am 11. September 1944 als Hartmut Herzog in Berlin-Reinickendorf geboren. Er wurde in einer protestantischen Familie als Christ getauft und erzogen. Später arbeitete er als Missionar beim amerikanischen Baptistenpfarrer Billy Graham. In Berlin kam er über einen türkischen Bekannten an eine deutsche Ausgabe des Heiligen Qur'an. Auf einer Reise nach Jordanien vertiefte er seine Kenntnisse über den Islam. So nahm er 1979 n.Chr. den Islam an und nannte sich fortan "Mohammad".

Bereits im gleichen Jahr gründete er den in Berlin-Schöneberg beheimateten Verein „Islamische Gemeinschaft deutschsprachiger Muslime und Freunde des Islam Berlin e.V." als dessen Vorsitzender er bis heute ehrenamtlich im Einsatz ist. Krankheitsbedingt übergab er ab 2013 seine Aufgaben der jüngeren Generation. In Berlin ist sein Name auch eng mit dem interreligiösen Dialog verbunden. Zu seinem 70. Geburtstag gratulierte unter anderem der Zentralrat der Muslime in Deutschland (ZMD).

Seine wohlwollende Haltung gegenüber dem Fleisch, das Juden geschlachtet haben, und seine Behauptung, der Islam schreibe die Verhüllung [hidschab] der Frau gar nicht vor, brachte ihm auch Kritik unter Muslimen ein. Auch sein zuweilen geführter Ehrendoktor von der "Universal Life Church, Inc.", die ehrenhalber den Titel "Doctor of Divinity" verleiht, wurde kritisiert.

Er starb nach langer Krankheit am 18. Mai 2018 zu Beginn des Monats Monat Ramadan. Er wurde am 25. Mai auf dem Friedhof "Alte Zwölf Apostel-Kirchhof" (Kolonnenstrasse 24-25 in 10829 Berlin- Schöneberg) beigesetzt.

Der Friedhof liegt nahezu gegenüber den Büroräumen der "Islamischen Gemeinschaft deutschsprachiger Muslime e.V.". Es war Herzogs Wunsch, in der Nähe seiner Büroräume beerdigt zu werden. Mit Sondergenehmigung der evangelischen Friedhofsverwaltung wurde bei der Grabgestaltung die Gebetsrichtung [qibla] eingehalten.

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