Husainiyya
Husainiyya, Imam-Bara

Aussprache: husainiyya
arabisch:
حسينية
persisch:

englisch:
Hussainiyya

Bild: Husainiyya Irschad in Teheran 2001 (IRIB)

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Eine Husainiyya (Hussainia, Hosseiniyeh) oder im indischen Raum Imambargah (Imam-Bara, Aschurchana) genannt, ist ein Versammlungsraum zur Abhaltung von religiösen Zeremonien, die insbesondere in der Schia verbreitet ist. In Bahrain werden die Gebäude Ma'tam [مأتم] genannt und in Afghanistan Takyachana.

Die Gebäudebezeichnung ist Imam Husain (a.) angelehnt, da in der Husainiyya vor allem die Trauerprozessionen zu Aschura stattfanden.

Eine Husainiyya unterscheidet sich von einer Moschee dadurch, dass es kein geweihter Ort ist, und daher der Zutritt auch ohne rituelle Reinheit [tahara] möglich ist, wiewohl sie doch empfohlen ist. Das ermöglicht auch den problemlosen Zugang von Nichtmuslimen. Daher können sie auch problemlos als Unterkunft für Pilger genutzt werden, wie es in z.B. in Kerbela erfolgt. Allein in Teheran gibt es knapp 10.000 Husayniyyas. Allerdings werden die Teppiche in einer Husainiya, falls vorhanden, ebenfalls ohne Schuhe betreten.

Historisch wurden die Gebäude vor allem für Trauerveranstaltungen genutzt, vor allem um Imam Husain (a.) zu Aschura, woher der Name des Veranstaltungsortes herrührt. Der Begriff taucht erstmalig in der Zeit der Safawiden auf. Die ersten Husayniyyas aus dem 10. Jh. n.Chr. waren einfache Zeltbauten teilweise aus Holz.

Freitagsgebete [salat-ul-dschuma] finden nur dann in einer Husainiyya statt, falls es in der Ortschaft keine Moschee gibt.

Die meisten Husayniyyas haben eine schlichte Architektur und werden durch Spenden finanziert. Nur wenige Husayniyyas gelten als Sehenswürdigkeiten.

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