Iranische Sowjetrepublik
Iranische Sowjetrepublik

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Bild: Flagge der Iranischen Sowjetrepublik

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Die Iranische Sowjetrepublik war in der Zeit 1920-1921 ein gescheiterter Versuch gewesen, eine Provinz des Iran in die Sowjetrepublik einzuverleiben.

Der Offizielle Name der Republik war "Sozialistische Sowjetrepublik Iran (SSRI)" bekannt auch als "Sowjetrepublik Gilan" umfasste weitestgehend die heutige Provinzen des Iran Gilan.

Die Gründung hing im direkten Zusammenhang mit dem Aufkommen des Kommunismus und den Umwälzungen im Iran Anfang des 20. Jh. n.Chr.. Während der sogenannten konstitutionellen Revolution (1905–1911) wurde in Rascht, der Hauptstadt der Provinz Gilan, im Jahr 1909 die erste persische Übersetzung des Kommunistischen Manifests veröffentlicht. Ohnehin kämpften in der Region seit Jahren die russischen Offizieren aufgebauten persischen Kosakenbrigade gegen persische Truppen der Dschangali unter Führung von Kutschak Chan (kleiner Chan), die von Deutschen und Osmanen unterstützt wurden. Kutschak Chan beherrschte die Region Gilan bis 1917 unangefochten. Und die zu jener Zeit wegen Ausbruch der Oktoberrevolution in Russland abziehenden russischen Truppen gaben ihm ein zusätzliches Gefühl der Stärke. Dabei missachtete er, dass die abziehenden Truppen ihre Waffen zurück ließen und sich unter seinen eigenen Anhängern unter Führung von Ehschanollah Chan eine Abspaltung entwickelte, die später noch eine Rolle spielen sollte.

Parallel dazu waren Briten bemüht, die Ölfelder der Region unter ihre Kontrolle zu bringen. Die Dschangali wurden 1918 von General Lionel Dunsterville geschlagen. Kutschek Chan akzeptierte die Herrschaft der Briten. Nach dem 1919 wurde die Region nach dem Anglo-iranischen Vertrag zum Aufmarschgebiet britischer Truppen, wobei Kutschek Chan nicht mehr benötigt wurde und in die damals Demokratische Republik Aserbaidschan floh.

1920 griff die Rote Armee Gilan an und innerhalb des Iran wurde antibritische Kräfte gefördert, wobei der Name Jakow Bljumkins als Drahtzieher oft genannt wird. Die Russen konnten dir Briten aus Gilan vertreiben.

Im Juni 1920 wurde die Kommunistische Partei des Iran gegründet, aus der später siech Tudeh-Partei entwicklen sollte, die im Zuge der Islamischen Revolution zerschlagen wurde. Sie waren sich der Unterstützung der Dschangali sicher, da diese sich an den Briten für die Vertreibung rächen wollten. Am 5. Juni 1920 wurde Rascht sowie Mazandaran erobert und die Persische Sozialistische Sowjetrepublik ausgerufen. Zudem wurde die Iranische Rote Armee gebildet, deren Kommandeur Ehschanollah Chan wurde.

Die Sowjets zogen ab in der Überzeugung, dass Ehschanollah Chan die Lage unter Kontrolle hat, berücksichtigten aber nicht seinen größenwahnsinnigen Eigensinn, der dazu führte, dass er Vorstöße gegen Teheran wagte. Die schweren Verluste, die er dabei erlitt, führten auch zum Autoritätsverlust.

Im Zuge der drohenden Gefahr, dass die Dschangali die Macht entgültig verlieren könnten, schlossen sich im Mai 1921 Ehschanollah Chan, Kutschek Chan und Haidar Chan zusammen. Der neuerliche Vorstoß gegen Teheran im Juni 1921 unter Führung von Ehschanollah Chan endete mit der Zerschlagung weiter Teile der Armee der Dschangali.

Der Revolutionsrat schloss Ehschanollah Chan daraufhin am 30. Juli 1921 aus, und am 4. August gründeten Kustschek Chan und Haidar Chan erneut eine Sowjetrepublik in Rascht, worüber sie die Kontrolle noch hatten. Mittlerweise hatten sich Truppen aus Teheran zu einem Gegenstoß vorbereitet. Kutschek Chan wollte sein eigene Haut retten, ließ seinen Verbündeten Haidar Chan ermorden und bot dem angreifenden Reza Pahlavi, damals Oberbefehlshaber der persischen Kosakenbrigade, Frieden an, um die Autonomie Gilans und damit seine eigene Herrschaft zu sichern. Reza Pahlavi lehnte ab und bot an, dass Kutschek Chan kapituliert. Kutschek Chan ging nicht darauf ein und wurde nach der Eroberung der Stadt Rascht am 2. November 1921 gefangen genommen und am 2. Dezember 1921 enthauptet. Der abgetrennte Kopf wurde am 10. Dezember in Teheran Reza Pahlavi übergeben.

Eine zweite allerdings noch kurzlebigere Sowjetrepublik entstand am 23. Juni 1920 in Täbriz und endete am 14. September 1920.

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