Islamischer Friedhof
Islamischer Friedhof Wien

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Islamischer Friedhof Wien ist der erste islamische Friedhof in Österreich und wird von der Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGÖ) betreut.

Er steht im Blumental am Rande des Liesingbaches im Osten des Bezirkes Liesing (Bezirksteil Inzersdorf) und wurde am 3. Oktober 2008 eröffnet.

Er wird betrieben von der Islamischen Glaubensgemeinschaft im 23. Wiener Gemeindebezirk Liesing, Großmarktstraße 2 (1230 Wien). Das 34.500 m² große Gelände grenzt im Norden an die Liesing Straße im Westen an die Laxenburger Straße, im Süden an die Haböckgasse und im Osten an die Großmarktstraße.

Zuvor wurden Muslime auf dem Zentralfriedhof bestattet, in der seit Mitte der 1970er Jahre ein separater Bereich besteht.

Ursprünglich sollte die Eröffnung des Islamischen Friedhofs Wien 2003 erfolgen. Die Stadt Wien stellte in der Folge ein Grundstück in Liesing zur Verfügung und übernahm die Kosten für die Einebnung und Einfriedung des Geländes. Die Errichtung der Friedhofsgebäude wurde mit Geldmitteln in Höhe von rund 1,4 Millionen Euro durch Großspender wie dem OPEC-Fund oder die Botschaft von Katar aufgebracht. Archäologische Grabungen und die Insolvenz einer Baufirma verzögerten die Eröffnung.

Bereits vor der Eröffnung war der Friedhof ziel anti-islamischer Anschläge. Am Morgen des 9. April 2006 wurde ein Brandanschlag auf das in Bau befindliche Gebäude verübt. Mitte Oktober 2006 wurden die Friedhofsmauern mit 23 schwarzen Kreuzen beschmiert.

Der Friedhof wurde schließlich am 3. Oktober 2008 eröffnet und wird im Endausbau etwa 4.000 bis 5.000 Grabstellen umfassen. Die Toten sollen anfangs möglichst tief bestattet werden, um künftigen Generationen die Wiederbelegung der Grabstellen zu ermöglichen, was teilweise bereits praktiziert wird. Die Gebetsrichtung [qibla] wurde bei der Aufstellung der Gräber berücksichtigt.

Die erste Beerdigung erfolgte am 27. März 2009. Das älteste Grab stammt allerdings aus dem Jahr 2003. Die Grabsteine gelten im Vergleich zu anderen zeitgenössischen islamischen Friedhöfen als schlicht.

Die Gräberanlage wird ausgehend vom Friedhofsgebäude durch einen Hauptweg in zwei Teile geteilt. Das Friedhofsgebäude ist ein Flächenbau und besteht aus mehreren Hauptbereichen. Es gibt die für die Begräbnisvorbereitungen notwendigen Kühl- und Waschräume für die rituelle Vollkörperreinigung des Verstorbenen. Es gibt eine eine Wohnung und Räume für die Verwaltung sowie Sanitärräume für alle Friedhofsbesucher.

Während das Ritualgebet für Verstorbene in der Regel im Freien erfolgt, gibt es eine überdachte Verabschiedungshalle, welcher durch einen verglasten Zwischentrakt mit dem Flachbau verbunden ist. Die Verabschiedungshalle ist in zwölfeckiger Turmbau mit raumhohen Turmbogenfenstern und einer Lichtkuppel. Zwischen den Turmbogenfenstern sind jeweils zwei der 99 schönsten Namen kalligrafisch angebracht. Die einheitliche Ziegelverblendung des Gebäudes verleiht ihm ein charakteristische Architektur.

Der um das Gebäude führende Weg ist Betonpflaster angelegt auf dem mehrere von Sponsoren gespendete Parkbänke stehen. Vor dem Gebäude gibt es insgesamt 30 Parkplätze.

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