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Jakobus der Maurentöter ist eine Legende, die ihren Ursprung
in Spanien hat und auf Jakob den Älteren zurückgeht.
Jakob der Älterer bzw. Jakobus der Große war einer der
Jünger Jesu
(a.). Im Spanischen heißt er "Santiago". Er ist vermutlich
44 n.Chr. gestorben. Er gehörte gemäß dem Matthäusevangelium
(4:21) zusammen mit seinem Bruder Johannes sowie Andreas
und Simon Petrus zu den erstberufenen Jüngern
Gemäß den Apostelgeschichten (12,1-2) wurde er während der
Herrschaft des Herodes Agrippa I. aufgrund seiner religiösen
Überzeugung hingerichtet.
In Spanien gibt es zahlreiche Legenden zu seiner Person. So
soll er auf der iberischen Halbinsel gepredigt haben, was
historisch nicht zu belegen ist. Sein angebliches Grab soll im
9. Jh. n.Chr. in dem später nach ihm benannten Santiago de
Compostela entdeckt worden sein, worüber später eine
Kathedrale errichtet wurde, zu der die Jakobswege führen.
Zunehmend wurde er als eine Art Nationalheiliger
vereinnahmt und für militärische Zwecke missbraucht. König
Alfons III. von Asturien (866-910) führte seine Siege auf die
angebliche Unterstützung durch Jakobus zurück.
Mehrmals soll Jakobus nach dieser Legende auf der Seite der
Christen gegen die
Mauren
eingegriffen haben. Entsprechend erscheint er in
künstlerischen Darstellungen in den Kirchen als Ritter auf
einem Schimmel. So erhielt er den Beinamen "Matamoros"
(Maurentöter).
Darstellungen von Jakobus als Maurentöter sind in der
mittelalterlichen Kunst Spaniens weit verbreitet. Als
bekannteste Matamoros-Darstellung gilt ein großes Relief über
dem Hauptportal der Santiagokirche von Logrono, in dem er mit
seinem Pferd über die toten Köpfe der besiegten
Mauren
reitet (siehe Bild unten) sowie Gemälde in der selben Kirche.
Ähnliche Darstellungen gibt es auch in anderen historischen
Kirchen Spaniens und Portugals. Die Falangisten, eine
rassistische und faschistische Bewegung im Spanien, die im
Jahre 1933 gegründet wurde, warb mit Matamoros-Darstellungen.