Lebender Märtyrer
Lebender Märtyrer

Aussprache:
arabisch:
persisch:
englisch:

.Bücher zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.

"Lebender Märyter" (persisch:  "Schahid-e Zendeh") ist ein Titel Imam Chamene'is, weil er gleich zwei Terroranschläge auf seine Person überlebt hat.

Am 27. Juni 1981, einen Tag vor dem Anschlag auf Ayatollah Beheschti und mehrere Dutzend große Gelehrte und Persönlichkeiten der Islamischen Revolution, explodierte in der Abu Zarr Moschee in Teheran eine von den Gegnern der Islamischen Revolution in einem Tonbandgerät versteckte Bombe, unmittelbar vor Imam Chamene'i, der gerade eine Rede hielt. Imam Chamene'i wurde sehr schwer verletzt.

Ein naher Bekannter von Imam Chamene'i namens Fayazi erzählte: "Zwei Stunden nach der Nachricht über die schwere Verletzung fuhr ich mit Verwandten in Teheran um ca. 21.00 Uhr zum Krankenhaus. Vor dem Krankenhaus hatte sich eine große Menge von Menschen gebildet, die Qur'an und Du'a (Bittgebete) lasen. Zahlreiche Kühe und Schafe wurden als Gelübdeopfer, insbesondere von der armen Bevölkerung, gebracht. Zehntausende kamen, um Blut zu spenden. Der Gesundheitsminister stellte fest, dass sie alleine an dem Tag 100 Einheiten Blutkonserven aufnehmen konnten. Um 1.00 Uhr nachts kam Ayatollah Beheschti und betete bis zur Morgendämmerung für die Gesundheit von Imam Chamene'is. Am Morgen kam Ministerpräsident Muhammad Ali Radschai. Ich stand hinter der Tür und sah, wie er sein Gesicht auf die Füße von Imam Chamene'i gelegt, sie geküsst und laut gebetet hat, so dass Imam Chamene'i seine Augen öffnete, als ob er ihn beruhigen wollte".

Von so großen Persönlichkeiten, wie Ayatollah Beheschti, ist bekannt, dass sie in solchen schweren Situationen, in denen das Leben eines sehr wertvollen Menschen bedroht ist, darum beten, dass Gott ihr eigenes Leben anstatt des anderen nehmen solle. Ayatollah Beheschti wurde am darauffolgenden Abend selbst Opfer eines Bombenanschlages durch die iranische Terrorgruppe "Volksmudschahedin". Und die gleiche Terrorgruppe tötete zwei Monate später den vorher zum Staatspräsidenten gewählten Radschai und den Ministerpräsidenten Muhammad Dschawad Bahonar durch einen Bombenanschlag.

Imam Chamene'i erholte sich in einem sechswöchigen Krankenhausaufenthalt größtenteils von den schweren Verletzungen. Allerdings blieb seine rechte Hand teilweise gelähmt, so dass Imam Chamene'i sich erfolgreich bemüht hat, u.a. das Schreiben mit links zu lernen.

Das Attentat auf Imam Chamene'i erfolgte in einer sehr schweren Zeit der Islamischen Revolution. Die medizinischen Spezialisten des Landes, die sich um die Heilung ihres wertvollen Patienten bemühten, schlugen Imam Chamene'i vor, ihn ins Ausland (Europa) zu fliegen, um die dort vorhandenen technischen Möglichkeiten für eine Operation der Hand und des Armes zu nutzen. Imam Chamene'i lehnte diesen Vorschlag entschieden ab, da er nicht anders behandelt werden wollte, als es dem Volk möglich war. Und sicherlich wollte er auf keinen Fall im Ausland behandelt werden. Er vertraute den muslimischen Ärzten, die trotz damals kriegsbedingt beschränkter Möglichkeiten, im islamischen Iran geblieben waren und ihre Fähigkeiten in den Dienst des Islamischen Staates stellen wollten.

Vier Jahre später, am 15. März 1985, erfolgte ein zweiter Anschlag auf seine Person beim Freitagsgebetsanschlag in Teheran, den er aber unbeschadet überstand.  Aus diesem Grund wird er unter seinen Anhängern "Schahid-e Zendeh" (lebender Schahid) genannt.

© seit 2006 - m-haditec GmbH - info@eslam.de