Luqman
Luqman, Lokman

Aussprache: luqmaan
arabisch:
لقمان
persisch:
لقمان
englisch: Luqman

Bild: Kalligraphie mit dem Namen Luqmans

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Luqman war eine Gestalt aus der vorislamischen Zeit, der im Heiligen Quran erwähnt wird. Die 31. Sure ist nach ihm benannt.

Im Heiligen Quran ist Luqman als weiser Mann bekannt, der Ermahnungen an seinen Sohn richtet (vgl. 31:12-13), weshalb er zuweilen auch als "der Weise" bezeichnet wird.

Luqman selbst führte ein bescheidenes Leben und forderte die Menschen zu Bescheidenheit und Dankbarkeit auf. Gemäß einigen Überlieferungen verdiente er sein Geld bei einem reichen Mann. Nach Anderen war er sogar dessen Sklave. Sehr bekannt ist in diesem Zusammenhang die Geschichte über die Honigmelone:

Jener Mann schimpfte bei Schwierigkeiten gewöhnlich über alles und jeden. Luqman suchte eine Gelegenheit, dieses Verhalten des Mannes zu korrigieren und ihm zu lehren, in Schwierigkeiten Geduld zu üben. Eines Tages bot sich diese Gelegenheit. Jemand hatte dem reichen Mann eine Honigmelone geschenkt. Der reiche Mann schätzte Luqman sehr, und nach und nach gab er Luqman die Melone zu essen. Luqman lachte und aß die Melone auf. Das letzte Stück wollte der reiche Mann dennoch selbst probieren. Er schüttelte sich und sagte zu Luqman: "Wie konntest Du diese bittere Honigmelone mit einem lachenden Gesicht essen?" Luqman antwortete: "Ich habe so oft gutes Essen und Süßigkeiten von Dir bekommen. Es wäre nicht gerecht, wenn ich mich beschwere und Dich beschimpfe, weil diese Honigmelone heute bitter ist!" Der Mann bemerkte, dass Luqman ihm damit etwas sagen wollte, und er beschloss, bei Schwierigkeiten, nicht mehr sofort in lautes Schreien und Schimpfen auszubrechen. Er wollte vielmehr die Ursachen der Schwierigkeiten ergründen und mit Überlegen und Nachdenken die Probleme lösen.

Auch oft erwähnt wird die Überlieferung über das beste und das schlechteste Stück Fleisch. Einstmals hatte der reiche Mann einen Besucher, vor dem er sehr viel Achtung hatte. Er wies Luqman an, ein Schaf zu schlachten und vom besten Stück Fleisch ein Essen zu bereiten. Luqman tat, wie ihm befohlen war, und er bereitete dem Gast aus Herz und Zunge des Schafes ein Mahl. Am nächsten Tag forderte der reiche Mann ihn auf, von einem Schaf das schlechtestes Stück zu nehmen und eine Speise zu kochen. Luqman nahm wiederum Zunge und Herz und kochte ein Essen. Der reiche Mann wunderte sich, als er wieder das gleiche Essen bekam. Er fragte Luqman: "Wie können Herz und Zunge zugleich das beste und auch das schlechteste Stück Fleisch sein?" Luqman antwortete: "Wenn das Herz des Menschen rein und von Gottesliebe erfüllt ist, wird über seine Zunge nur Gutes kommen und dann sind diese beiden Teile das Beste des Körpers. Wenn aber das Herz sich von Gott entfernt, nicht an Gott denkt und nicht rein ist, wird nur Schlechtes über seine Zunge kommen, und der Mensch neigt sich nur Wertlosem zu. Deshalb können Herz und Zunge die schlechtesten Teile des Körpers sein."

Gemäß Tabari in seinem Geschichtswerk "Geschichte der Propheten und Könige und Kalifen" [tarich al-rusul wa-l-muluk wa-l-chulafa] gehörte Luqman zum Volk des Propheten Hud (a.). Er gehört einer Gesandtschaft nach Mekka an, die dort Regen für ihr sündiges und von Dürre heimgesuchtes Volk erfleht. Die Gesandtschaft vergisst dieses Anliegen aber aufgrund der Gastfreundschaft der Mekkaner. Daraufhin wird ihr Volk vom Verderben in Gestalt einer schwarzen Wolke heimgesucht.

Auch im West-östlichen Divan ist Luqman erwähnt:

"Was brachte Lokman nicht hervor,
Den man den Garst'gen hieß!"
Die Süßigkeit liegt nicht im Rohr,
Der Zucker, der ist süß."

Auf Luqman wird zuweilen der Ausspruch „Reden ist Silber, Schweigen ist Gold“ zurückgeführt. Die ehemalige Ortschaft in Palästina namens Sarafand al-Amar beanspruchte sein Grab zu beherbergen.

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