Mariengrab
Mariengrab

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Mary's Tomb

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Das Mariengrab ist ein Wallfahrtsort im Kidrontal und wird nach altkirchlicher Tradition als die Grabstätte von Maria (a.) betrachtet.

Das angebliche Grab liegt am Fuße des Ölberges, nahe bei der Kirche aller Nationen. Aber auch der Ort Meryemana beansprucht für sich, letzter Aufenthaltsort der Maria (a.) gewesen zu sein. An jenem Ort befindet sich allerdings kein Grab, da von einer Himmelfahrt [miradsch] der Maria (a.) ausgegangen wird.

Am Mariengrab im Kidrontal wurde im 4. Jh. n.Chr. eine kleine Kirche errichtet. Im Laufe der Kreuzzüge wurde sie im 12. Jh. n.Chr. restauriert und erweitert. Der Bau wird Melisende zugeschrieben, die als Königin von Jerusalem, Tochter des Königs Balduin II., Ehefrau des Königs Fulko und Mutter der Könige Balduin III. und Amalrich I. war und in der Zeit 1105–1160/61 n.Chr. gelebt hat.

Sultan Saladins Truppen hingegen wird vorgeworfen, die Kirche nach der Eroberung Jerusalems teilweise zerstört zu haben. Die Krypta wurde dabei verschont und ist bis heute erhalten geblieben.

Die heutige Kirche gehört der Griechisch-Orthodoxen und der Armenisch-Apostolischen Kirche; die Syrisch-Orthodoxe Kirche, die Koptisch-Orthodoxe Kirche und die Äthiopisch-Orthodoxe Kirche dürfen sie mitbenutzen. Über eine steile Treppe hinter der Fassade steigt man zum Grab hinunter, in dem Maria einige Tage bis zu ihrer Himmelfahrt gelegen haben soll. Zudem werden dort die Gräber ihrer Eltern Imran (a.) und Hanna und ihres angeblichen Mannes Josef gezeigt.

Jährlich findet einige Tage vor dem Fest Mariä Himmelfahrt (nach julianischem Kalender) eine Prozession mit dem "Leichnam Marias" von der Stadt zum Grab statt. Neben dem Eingang zur Kirche befindet sich der Eingang zur Verrats-Grotte der Katholiken, in der die Festnahme Jesus (a.) geschehen sein soll.

Einer Jerusalemer Tradition zu Folge, soll Maria (a.) am Berg Zion im Kreise der Jünger gestorben sein. Daran erinnert die römisch-katholische Dormitio-Kirche.

Foto: Jakob August Lorent 1864 n.Chr.

Postkarte um 1912 n.Chr.

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