Mehmet Bey
Mehmet Bey der Karamanide

Aussprache:
arabisch:
persisch:
محمد به‌ی قارامان‌اوغلو
englisch:
Karamanoğlu Mehmet Bey

??? - ??? n.d.H.
1240 - 20.6.1277 n.Chr.

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Mehmed I, Schamsudd Mehmed Bey oder Karamanoğlu Mehmed Bey, im Deutschen Mehmet Bey der Karamanide war das dritte Oberhaupt der Dynastie der Karamaniden.

Er ist der Sohn von Kerimud-din Karaman. Sein Geburtsdatum gilt als unbekannt, wird aber mit 1240 n.Chr. abgeschätzt. Er ist am 20. Juni 1277 n.Chr. gestorben.

Nach dem Tod Karaman Beys im Jahr 1262 n.Chr. wurde sein älterer Sohn Mehmet Bey neues Oberhaupt der Karamaniden. Er führte sofort Verhandlungen mit anderen turkmenischen Stämmen, um eine neue Armee gegen die Seldschuken (und deren mongolische Hintermänner) aufzustellen. Während eines Aufstandes durch Hatıroğlu Şemseddin Bey 1276 gegen die mongolische Herrschaft über Anatolien besiegten die Karamaniden erstmalig Truppen des Bundes von Mongolen und Seldschuken. Insbesondere in der Schlacht von Göksu 1277 erhielt die Stellvertretermacht der Seldschuken einen ernsten Schlag und leitete deren Untergang ein. Mehmet Bey nutzte den Vorteil und eroberte am 12.5.1277 n.Chr. ihre Hauptstadt Konya und setzte einen Thronerben namens Dschimri (Jimri), der sich als Sohn des Kai Kaus' II. ausgab, ein. So sollte die Macht der Seldschuken unter Kontrolle der Karamaniden verbleiben. Der Plan wurde aber schon bald dadurch zerstört, dass Mehmet Bey im selben Jahr von einem Truppenbund von Karamaniden gegen Seldschuken besiegt und zusammen mit seinen bis dahin gefangen gehaltenen Brüdern hingerichtet wurde.

Dennoch war es ihm während seiner Herrschaft gelungen, einige wichtige Entscheidungen für den Fortbestand der Dynastie der Karamaniden zu fällen. Während die Seldschuken als Hofsprache das Persische pflegten und in staatlichen Angelegenheiten das Arabische Amtssprache war, wurde im Volk in Anatolien die türkische Sprache verbreitet. Mehmet Bey erkannte das Potential und unter seiner Herrschaft waren die Karamaniden der erste Staat in Anatolien, der Türkisch zur Amtssprache erklärte. Dieser Erlass wurde nach der Eroberung Konyas 1277 n.Chr. und Beratungen im Diwan beschlossen und am 13.5.1277 verkündet. Mustafa Kemal Atatürk soll bei seiner Schriftumstellung Mehmet Bey als Vorbild genannt haben. Der Grund, warum die Karamaniden dennoch nicht so bekannt sind in der Türkei, liegt wohl an dem Umstand, dass sie die Osmanen bekämpft haben.

Im Militärmuseum Istanbul (Askerî Müze) ist ihm eine große Statue gewidmet (siehe Foto).

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