Moschee von Cordoba
Moschee von Cordoba

Aussprache:
arabisch:
جامع قرطبة
persisch:
مسجد قرطبه
englisch:
Mosque of Córdoba

??? n.d.H.
784 n.Chr.

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Die Moschee von Cordoba (Mezquita de Córdoba), bzw. Große Moschee von Cordoba (al-Dschami al-kabir Qurduba), war eine der berühmtesten muslimischen Bauwerke in Europa, bevor es nach der Reconquista in eine Kirche gewandelt wurde.

Das Bauwerk mit architektonischer Weltgeltung steht inmitten von Cordoba. Der Bau erfolgte auf einem Gelände, an dem sich ursprünglich ein römischer Tempel befunden hat. Teile der Mauern stammen von alten Ruinen. Als Baubeginn wird 784 n.Chr. und als Auftraggeber Abdurrahman I. al-Dachil angegeben. Die Erweiterungen erfolgten in den zwei folgenden Jahrhunderten. So hat z.B. Abdurrahman III. ein Minarett errichten lassen.

Der berühmte Betsaal ist durch Hufeisenbögen in Mittel- und Querschiffe aufgeteilt. Die Hufeisenbögen werden von 856 Säulen aus Jaspis, Onyx, Marmor und Granit getragen. Die heute vorhandenen Bogenformen gehen auf Erweiterungen durch al-Hakam II. (961-976 n.Chr.) zurück. Die letzten Erweiterungen erfolgten unter Hischam II..

Statt einer Zentralkuppel verfügt die Moschee über drei kleine Kuppeln, die sich vor der Gebetsnische [mihrab] befinden. Die Gebetsnische [mihrab] war ursprünglich mittig angeordnet, was durch Erweiterungen, die nur einseitig möglich waren, verschoben wurde.

Die ehemalige Moschee wurde durch die Emire und Kalifen von Cordoba mehrfach erweitert. Der Baukomplex war mit ca. 23.000 m² Grundfläche Jahrhunderte lang die drittgrößte Moschee der Welt und größte in Europa. Der Gebetssaal umfasst ca. zwei Drittel der Gesamtfläche.

Unmittelbar nachdem 1236 n.Chr. Cordoba durch Ferdinand III. erobert wurde, wurde die Moschee zur christlichen Kirche geweiht. Alfons X. beauftragte einige Erweiterungen, wie die die Konstruktion der Villaviciosa-Kapelle. Im 16. Jh. n.Chr. wurden im mittleren Teil des Gebäudes die Säulen entfernt, um Platz für ein Kirchengebäude mit gotischen Kirchenschiff zu schaffen. Der radikale Umbau erfolgte mit  Erlaubnis des Habsburger Kaisers Karl V. (Karl I. von Spanien), der das Gebäude vorher nicht gesehen haben soll. Ihm wird eher legendenartig in den Mund gelegt, dass er später gesagt habe: „Ich wusste nicht, um was es sich hier handelte. Denn wenn ich es gewusst hätte, hätte ich nicht erlaubt, dass man Hand an das alte Gebäude legt. Ihr habt getan was möglich war, etwas erbaut, was es andernorts schon gibt, und dafür habt ihr etwas zerstört, was einmalig in der Welt war“.

Als Kirche heißt sie heute Mariä-Empfängnis-Kathedrale oder Moschee-Kathedrale von Córdoba (Mezquita-Catedral de Córdoba).

Im Istanbuler Museum für Geschichte der Wissenschaft und Technik im Islam ist ein Modell der Moschee ausgestellt.

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bullet Moschee von Cordoba - Bildergalerie

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