.Bücher
zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Muhammad Asad ist ein ehemaliger Korrespondent der Frankfurter
Zeitung und Diplomat, der vom
Judentum zum
Islam
gefunden hat.
Muhammad Asad ist als Leopold Weiss am 2. Juli
1900 als Sohn einer Rabbiner-Familie in Lemberg (damals Teil
der k.u.k.-Monarchie, heute in der Ukraine) geboren. Er wuchs
in Lemberg und Wien auf und erhielt eine religiöse Erziehung
im
Judentum. Zunächst entfremdete er sich von der
Religion und war mit den politischen und
gesellschaftlichen Zuständen in den frühen 1920er Jahren sehr
unzufrieden. 1922 reiste er nach
Palästina, um seinen Onkel Dorian Feigenbaum zu besuchen. Laut seinem Buch
"Der Weg nach Mekka" stand er dem damals aufkommenden
Zionismus sehr kritisch gegenüber und führte Streitgespräche
mit Chaim Weizmann, dem Präsidenten der Zionistischen
Weltorganisation. Gleichzeitig war er fasziniert von seinen
Kontakten mit
Muslimen
und er begann sich für den
Islam
zu interessieren. Der Glaube an die
Einheit [tauhid] und die Spiritualität im
Islam
waren für ihn ein Gegenpol zu dem von ihm verabscheuten
Materialismus der
Westlichen Welt. Weitreichende Reisen als
Korrespondent der Frankfurter Zeitung im Nahen Osten folgten,
wobei insbesondere Kontakte mit Beduinen für Weiss sehr
bedeutsam waren.
1926 nahm er in der Berliner muslimischen Gemeinde, die die
Wilmersdorfer Moschee baute, dem
Islam
an. Er änderte seinen Namen in Muhammad Asad und führte
die
Pilgerfahrt [hadsch] durch. In
Saudi-Arabien lernte er die Königsfamilie kennen. Als
persönlicher Freund der Königsfamilie lebte er jahrelang in
Saudi-Arabien und lernte
Arabisch. In der Folgezeit vertrat er die Ideen des
Wahhabismus und widmete auch sein Buch "Der Weg nach
Mekka", seinem Freund
Abdulaziz al-Saud.
Später ging er nach
Indien,
wo er für die Dauer des Zweiten Weltkriegs in einem britischen
Internierungslager lebte. Seine gesamte Familie wurde in
Europa im Konzentrationslager ermordet.
In Indien wurde er lange vor seiner Internierung ein Freund
Muhammad Iqbals, der Asad bat, an der Gründung
Pakistans als islamischen Staates mitzuarbeiten. Sein
Verfassungsvorschlag, veröffentlicht im März 1948 unter dem
Titel "Islamic Constitution-Making", wurde zuvor nicht
implementiert. Nur in der Präambel der später verbotenen
Verfassung konnte er einige seiner Vorschläge wieder erkennen.
1949 trat Asad in den diplomatischen Dienst von
Pakistan ein und wurde in der Folge
pakistanischer Botschafter bei den Vereinten Nationen in
New York. Asad schied sich nach zweiundzwanzigjähriger Ehe
1952 von seiner saudi-arabischen Frau Munira, heiratete die
katholische Konvertitin Pola "Hamida" aus Amerika und trat von
seinem Posten zurück.
Asad starb am 20.2.1992 in Mijas (Andalusien/Spanien).
Am 14. April 2008 wurde der Platz vor dem Haupteingang der
UNO-City in Wien zu seinen Ehren "Muhammad Asad-Platz"
benannt. Am 22. November 2013 wurde in Berlin an der
Hannoversche Str. 1 die
Muhammad Asad Gedenktafel enthüllt.