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Muhammad ibn Abdulwahab bzw. Abd al-Wahhab gilt als Gründer des
Wahhabismus.
Er stammt vom Stamme der Banu Tamim ab und wurde 1111
n.d.H. in einem Dorf Namens Uyaina
(Aiyaina), nahe der Stadt Huraimil
in der Wüste von Nadschd geboren. Er starb im Jahre 1206
n.d.H. (1792 n.Chr).
Als sein Wichtigstes Werk gilt sein "Buch der Einheit" [das kitab
at-tauhid].
Muhammad wurde als Sohn eines Richters in Aiyaina im
Nadschd auf der arabischen Halbinsel geboren. Mit
vollständiger Abstammung heißt er Muhammad ibn Abd al-Wahhab
ibn Sulaiman ibn Ali ibn Muhammad ibn Ahmad ibn Raschid
at-Tamim. Im Alter von neun Jahren soll er den
Heiligen Qur'an auswendig gelernt haben. Mit 11 Jahren
unternahm er eine erste
Pilgerfahrt [hadsch] nach
Mekka.
Es folgten Studienaufenthalte in
Medina
und
Basra.
Während seines Aufenthaltes in Medina traf er zwei bekannte
Gelehrte: Abdullah ibn Ibrahim ibn Saif an-Nadschdi, der Vater
von Ibrahim Ibn Abdullah und Muhammad Hayat as-Sindi, die ihn
beeinflussten. Während seine
Rechtsschule die
Hanbalitische war, entwickelte er sich in der Philosophie
zu einem Vertreter einer Art Verbotsreligion. In
Basra
machte er sich durch seine unaufhörlichen Ermahnungen bald
unbeliebt und wurde aus der Stadt verbannt.
Er zog sich in seinen Geburtsort Uyaina zurück, wo er seine
Anhänger um sich sammelte. Der Gouverneur der Provinz wies
aber Ibn Abd al-Wahhab aus. Ibn Abd al-Wahhab ließ sich
daraufhin in Dariya nieder, wo er vom Emir Muhammad ibn Saud
aufgenommen wurde (1745 n.Chr.). Letzterer unterstützte in der
Folgezeit die Verbreitung des
Wahhabismus unter den Beduinen Arabiens, wobei die
militärische Unterwerfung des Nadschd und die Bekehrung der
Stämme zur Lehre der Wahhabiten Hand in Hand gingen. Durch die
Verbindung von Glauben und Macht sollte die Dynastie der Saud
religiös legitimiert und die
Osmanen bekämpft werden. Ibn Abd al-Wahhab war durch die
Heirat mit einer Tochter von Muhammad ibn Saud mit den Saud
auch verwandt. Mohammad ibn Saud und Muhammad ibn Abd al Wahhab
beschlossen,
dass diejenigen, die den
Wahhabismus nicht annehmen,
Ungläubige [kafir] seien und somit - nach dieser
absoluten Irrlehre - es erlaubt sei, sie zu töten und ihren
Besitz zu beschlagnahmen. Der Mufti
Medinas,
Sayyid Ahmad ibn Zaini Dahlan beschrieb später unter dem Thema
"Al Fitnat al Wahhabiyya" die ketzerischen Lehren des
Wahhabismus und ihre Folterungen, die sie den
Muslimen zufügten.
Ibn Abd al-Wahhab entwickelte Ansichten, die er vor allem
auf
Ibn Taimiyya aufbaute. So lehnte er strikt die
metaphorische Auslegung der göttlichen Attribute
ALLAHs
ab und war z.B. der Meinung, dass
Gott
in irgendeiner Form Hände und Füße hatte und auf einen Thron
sitzt. Derartige Haltungen waren zudem damit verbunden, das
jeder zum
Ungläubigen [kafir] erklärt wurde, der jenen Ansichten
nicht folgte. Die
Übereinstimmung der Umma [idschmah-ul-umma] als
Erkenntnisgewinn lehnte er ebenfalls strikt ab, was zu seiner
Ablehnung unter
Sunniten führte.
Überhaupt war er schnell damit, andere zu
Ungläubigen [kafir] zu erklären. So lehnte er
gottesdienstlichen Handlungen und Feste die er selbst auf
keinen Beleg auf den
Heiligen Qur'an oder die
Verfahrensweise [sunna] zurückführen konnten ab und
bezeichnete diese als
Bida
(unzulässige Hinzufügung), ein Vorwurf, der typisch für Ibn Abd al-Wahhab
war. So lehnt er mit dem gleichen Vorwurf auch die
die Anrufung von Heiligen als Mittler zwischen
Gott
und den
Menschen ab wie auch die Ehrbezeugungen in Form von
Schmuck an Heiligengräbern und volkstümliche Praktiken wie das
Schreiben von Wunschzetteln. Laut Ibn Abd al Wahhab, wird eine
Person, die mit den Toten spricht während sie neben dem Grab
betet, zum Götzendiener. Seinem Einfluss ist es zuzuschreiben,
dass die
Wahhabiten die
Gräber
der
Gefährten verwüstet haben.
Am 20. Juli 1792 starb Muhammad ibn Abd al-Wahhab. Seine
Nachkommen besetzen bis in die Gegenwart bedeutende religiöse
Ämter in Saudi-Arabien.
Nur wenig Jahre nach seinem
Ableben kam es z.B. 1802 nach der Einnahme
Kerbelas zu einem Massaker an
Schiiten die verzweifelt versuchten die Schreine der Stadt
zu schützen aber scheiterten. Die Mausoleen von
Imam Husain (a.) und
Abbas ibn Ali wurden zerstört.