.Bücher
zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Muhammed Murtazaifer ist am Anfang der
Islamischen Revolution berühmt geworden als so genannter
"Parolen-Minister".
Über seine Person ist vergleichsweise
wenig bekannt, da er bescheiden lebt und sich selbst wenig in
den Vordergrund stellt. Seinen Lebensunterhalt verdient er als
Kaufmann im Eisensektor. Vor der
Islamischen Revolution lehrte er der armen Bevölkerung im
Süden von
Teheran den
Heiligen Qur'an als Beitrag des Widerstandes gegen das
Pahlawi-Regime. 1967 hat
Ayatollah Mahmud Taleghani ihn zum
Gebetsrufer [muadhin] in der Hidaya-Moschee in
Teheran ernannt. In der Hidaya-Moschee lernte er
zahlreiche Köpfe des Widerstandes gegen den
Schah Muhammad Reza Pahlavi kennen. Es war dann auch
Ayatollah Mahmud Taleghani, der ihn nach dem Sieg der
Islamischen Revolution dazu ermunterte, vor dem
Freitagsgebet [salat-ul-dschuma] das Volk mit Parolen zu
unterhalten. Daraus entwickelte sich im Laufe der Jahre eine
sehr intensive Zwiesprache in Form von Parolen zwischen dem
Parolengeber und denjenigen, die die Parolen nachriefen.
Muhammed Murtazaifer hat alle jene Parolen, die inzwischen
einige Hundert umfassen, selbst entwickelt. Seine Tätigkeit
hat er stets ehrenamtlich ausgeführt und war stets ein
Unterstützer des
Statthalters des Rechtsgelehrten [waliy-ul-faqih]. Das hat
dazu geführt, dass er in der Anfangszeit der
Islamischen Revolution eine Parole gegen den damaligen
Staatspräsidenten Bani Sadr entwickelt hat, weil dieser die
Statthalterschaft des Rechtsgelehrten [wilayat-ul-faqih]
nicht unterstützte: "Farmandeye kolle qovva -
Chomeiniye Ruhe Choda" mit der Bedeutung: "Bevollmächtiger aller
Befehlsgewalt ist
Chomeini, Geist Gottes", mit Bezug auf seinen Vornamen
Ruhullah. Imam
Chomeini hat ihn damals gebeten, auf jene Parole zu
verzichten, um die Einheit zu wahren.
Sein
schwierigstes Freitagsgebet war am 15. März 1985 beim
Freitagsgebetsanschlag in Teheran.
Imam
Chamene'i überstand den Anschlag unbeschadet aber es gab
Dutzende Tote und Verletzte. Muhammed Murtazaifer stürmte auf
die Bühne und versuchte die aufgebrachte Menge zu beruhigen,
was ihm auch gelang. Einige Zeit später konnte
Imam
Chamene'i das
Freitagsgebet [salat-ul-dschuma] fortsetzen.
Muhammed Murtazaifer hat seine Aufgabe 2008 aus
altersgründen aufgegeben (Foto rechts von 2008).