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zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Musalla ist ein im
Arabischen aus dem Verb "Beten" [salla] abgeleiteter
Begriff, der im Islam ursprünglich eine offene Gebetsstätte
bezeichnet, eine Art überdimensionalen Gebetsplatz außerhalb
der
Moschee für besondere Anlässe.
Der Begriff findet auch
im
Heiliger Qur'an seine Erwähnung mit Bezug auf
Mekka:
„Macht euch aus dem (heiligen) Platz Abrahams eine
Gebetsstätte!“ (2:125)
Nach der Ankunft des
Propheten
Muhammad (s.) in
Medina
gab es in der Stadt zunächst keine
Moscheee.
Die Muslime
versammelten sich zum
Gemeinschaftsritualgebet [salat-ul-dschami] zunächst auf
einem offenen Platz südöstlich der Stadt, die als "Musalla der
Banu Salima" (die Gebetsstätte (auf dem Gebiet) des Stammes
der B. Salima) bekannt war. Auf dieser Musalla verrichteten
Propheten
Muhammad (s.) und seine Anhänger die
Festgebete. Auch das
Regengebet [istiska] wurde hier verrichtet.
Die Praxis wurde später fortgesetzt, zumal herkömmliche
Moscheen
gar nicht in der Lage waren, die Kapazität für die
Festgebete aufzunehmen. So gab es z.B. eine Musalla in
Cordoba, zwischen der
Zentral-Moschee und dem Río Guadalquivir.
Die Musalla gehörte allmählich zum Stadtbild der großen
Zentren der islamischen Welt, die ausschließlich für
Festgebete oder außerordentliche
Freitagsgebete [salat-ul-dschuma] benutzt worden ist. Eine
berühmte Musalla gab es auch in
Konya.
Große offene Gebetsplätze oder gar Gärten gibt es heute
wieder in der
Islamischen Republik Iran, z.B. in
Schiraz oder
Teheran. Eine berühmte Musalla gab es auch in Konya. In
Bosnien waren Musallas zur Verrichtung des Gebets bis in die
neuste Zeit hinein noch in Gebrauch.