Nasr ibn Hadschadsch
  Nasr ibn Hadschdschadsch

Aussprache:
arabisch:
persisch:
englisch: Nasr ibn al-Hajjaj

??? - ??? n.d.H.

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Nasr bin Hadschdschadsch Alabit al-Bahzi as-Salami war ein Muslim zur Zeit des Kalifen Umar ibn Chattab in Medina.

Als Umar eines Abend durch Medina lief, hörte er die Stimme einer Frau Gedichte singen:

Gibt es einen Weg um zu erhalten etwas Wein
Oder mit Nasr ibn Hadschdschadsch zusammen zu sein?
هل من سبيل إلى الخمر فأشربها؟
أو هل من سبيل إلى نصر بن الحجاج

Eine zweite Frau, die dabei saß fragte die Sängerin namens Zulfa, wer denn jener Nasr bin Hadschdschadsch sei. Daraufhin antwortete die Sängerin, dass Nasr der mit Abstand schönste Mann von Medina sei und sie sich danach sehen, eine Nacht mit ihm zu verbringen. Umar ibn Chattab war derart wütend über das gehörte, dass er am nächsten Tag jene Person zu sich bringen ließ. Umar musste zugeben, dass jener Nasr ein sehr gut aussehender Mann war. Er ordnete an, dass Nasr seine langen Haare hinten zusammen binden soll. Als Nasr das tat, wirkte er noch schöner. Umar forderte in auf, einen Turban aufzusetzen, was ihn wiederum schöner machte. Daraufhin forderte Umar ihn auf, sich eine Glatze zu schneiden, was seine Schönheit aber kaum minderte. Tags darauf befahl Umar ihn, die Stadt zu verlassen und schickte ihn in die Verbannung.

Die Ereignisse wurden von Abdullah ibn Buraida überliefert.

In Medina bat die Mutter von Nasr, dass ihr Sohn zurück zu ihr kommen dürfe, was aber von Umar verweigert wurde. Erst nach dem Ableben von Umar ibn Chattab konnte er in die Stadt zurückkehren.

Während Schiiten in dem Verhalten Umars ein grober Unrecht sehen, versuchen Sunniten es zu rechtfertigen. Hierzu wird erläutert, dass Nasr angeblich in Basra der Gast eines Mudschascha bin Masud gewesen sein soll, dessen Frau sich in Nasr verliebt hätte. Nasr soll jene Liebe erwidert haben. Als Mudschascha das entdeckt haben soll, soll er sich von seiner Frau geschieden haben und Nasr auf die Straße gesetzt haben. Jene Episode gilt Sunniten als Beweis dafür, dass Umar die Bevölkerung in Medina vor Nasr geschützt habe. Sie ist allerdings wenig glaubhaft, da keine der im Islam vorgesehenen Strafen für Ehebruch zur Anwendung kam. Zudem darf ein Muslim niemals Präventivstrafen vergeben.

Jenes Ereignis gibt Sayyid Abdalhussain Scharaffuddin al-Musawi in der 98. Konsultation als Bespiel dafür an, dass die ersten drei Kalifen sich nicht immer an die Regeln des Islam gehalten haben.

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