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zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Unter "Wahy" bzw. Offenbarung wird im Islam eine Übermittlung
von Wissen unterschiedlichster Formen verstanden, die von
ALLAH (t.)
zu auserwählten Menschen kam, z.B. zu
Propheten.
Da Gott ein aus sich
selbst bestehendes, unabhängiges und in jeder Hinsicht vollkommenes Wesen ist,
entspringt aus Ihm permanent Gnade: Er begnadet alle Arten von
Geschöpfen im
Rahmen ihrer Möglichkeiten und leitet sie zu ihrer Vervollkommnung. Diese
Rechtleitung erstreckt sich auf alle Geschöpfe: vom kleinsten Atom bis zum
größten Fixstern, von der niedersten leblosen Existenzform bis hin zum
höchstentwickelten Lebewesen, nämlich dem
Menschen. Daher
gebraucht der
Heilige Qur'an den Begriff der Offenbarung (arabisch „Wahy") sowohl für die
Rechtleitung des Menschen, als auch für die von lebloser Materie, Pflanzen und
Tieren.
Der Begriff "Offenbarung" kommt häufig im
Heiligen Qur'an vor. Seine unterschiedliche Anwendung
zeigt, dass er nicht auf den
Menschen begrenzt ist. Er bezieht sich hingegen auf alle
Dinge; zumindest aber auf alle Lebewesen. So wird
beispielsweise auch bei Bienen und ihrem Verhalten von „Wahy"
- hier mehr im Sinne von „Eingebung" - gesprochen (16:68-69).
Doch ist die Offenbarung bzw. die göttliche Rechtleitung
je nach Entwicklungsstufe des jeweiligen Geschöpfes
unterschiedlich.
Die höchste Stufe der Offenbarung wird den
Propheten zuteil. Diese Offenbarung basiert auf dem
Bedürfnis, dass der
Mensch
einen Bezug zur göttlichen
Rechtleitung besitzt. Durch diese
Rechtleitung wird der Mensch zu einem immateriellen Ziel
geleitet. Andererseits erfüllt diese Führung das Bedürfnis des
Menschen nach einem von
Gott
garantierten sozialen Gesetz. Doch nicht der Mensch mit seinem
begrenzten Erkenntnishorizont, sondern nur Derjenige, der ihn
erschaffen hat, besitzt vollkommenes Verständnis für alle
seine Bedürfnisse. Demnach ist auch nur Er – das heißt die
schöpferische Weisheit - in der Lage, eine solche Lehre
hervorzubringen. Gott übermittelt diese Lehre an ganz
bestimmte Individuen.
Obwohl das Phänomen Offenbarung außerhalb des
menschlichen Erfahrungsbereiches liegt, kann man es - wie
viele andere Phänomene – aufgrund ihrer "Zeichen"
und "Auswirkungen" erkennen. Die göttliche Offenbarung hat
einen tief greifenden Einfluss auf ihre Träger, nämlich auf
die
Propheten und führt zu den besonderen Merkmalen der
Propheten, wozu die Befähigung zu
Wundern gehört.
Aber auch Nichtpropheten wie z.B.
Maria (a.) hatten
Offenbarungen bekommen, wie auch andere heilige Menschen. Die Offenbarungen
wurden oft durch Engel
als Boten überbracht. Die Mutter
Moses (a.) erhielt
beispielsweise die Offenbarung, dass sie ihren Sohn zu seinem Schutz in einem
Korb in den Nil legen sollte (Heiliger
Qur'an 28:7).
Die umfassendste aller Offenbarungen empfing
Prophet Muhammad (s.),
wobei die
erste Offenbarung zu den faszinierendsten Ereignissen in diesem Zusammenhang
gezählt wird.
So ist der Heilige
Qur'an die verbale Offenbarung für die Menschheit.
Prophet Muhammad (s.)
erhielt aber darüber hinaus weitere Offenbarungen, die für ihn allein bestimmt
waren.
Ausgehend von Vers
53:4 im Heiligen Qur'an
ist aber Prophet
Muhammad (s.) selbst auch eine
"offenbarte
Offenbarung", und seine
Ahl-ul-Bait
sind gemäß einer
Überlieferung des
Propheten Muhammad (s.) untrennbar mit dem
Heiligen Qur'an
verbunden. So ist der
Islam die Religion
des offenbarten Worts und der gelebten Offenbarung. Und beide sind in der
Gnade der Einheit [tauhid]
miteinander verschmolzen
und gelten als die Hinterlassenschaft der
Zwei
Gewichtigen [thaqalain].