Ortoqiden
  Ortoqiden, Artuqiden

Aussprache:
arabisch:
persisch:
englisch: Artuqids

1102 - 1408 n.Chr.

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Ortoqiden oder Artuqiden (türkisch Artuklular) waren eine turkmenische Dynastie, das das Beylik ( Artuklu Beyliği) in Al Dschasira im 11. und 12. Jh. regierte.

Die Dynastie wurde von Ortoq gegründet, einem General, der ursprünglich Malik Schah I. und später für die Seldschuken Emir von Damaskus war, Tutusch I., unterstand, der ihn 1086 zum Statthalter in Jerusalem machte. Ortoq starb 1091, seine Söhne Soqman und Ilghazi wurden vom Wesir der Fatimiden al-Afdal Schahanschah 1098 n.Chr. vertrieben, der wiederum die Stadt 1099 an die Kreuzritter verlor.

Soqman und Ilghazi richteten ihre Herrschaft in Diyarbakir, Mardin und Hasankeyf in der Gesireh auf, wo sie in Konflikt mit den Seldschuken kamen. Soqman, Herr von Mardin, schlug die Kreuzritter 1104 in der Schlacht von Harran. Ilghazi folgte Soqman in Mardin und dehnte seine Herrschaft 1118 auf Aufforderung des Richters [qadhi] Ibn al-Khashshab auf Aleppo aus. 1119 n.Chr. schlug er die Kreuzfahrer in der Schlacht von Ager Sanguinis.

Ilghazi starb 1122. Sein Nachfolger in Aleppo wurde nominell sein Neffe Balak, tatsächlich aber wurde die Stadt von Ibn al-Khaschschab regiert. Al-Kaschschab wurde 1125 ermordet, woraufhin Aleppo unter die Kontrolle der Zengiden von Mosul geriet.

Nach dem Tod Balaks teilten sich die Ortoqiden auf Hasankeyf und Mardin auf. Soqmans Sohn Daudud, Herrn von Hasankeyf, starb 1144, ihm folgte sein Sohn Kara Aslan, der sich mit Joscelin von Edessa gegen die Zengiden verbündete. Zengi eroberte während Joscelins Abwesenheit Edessa, Hasankeyf brachte er danach unter seine Oberherrschaft.

Kara Aslans Sohn Nur ad-Din Mohammed verbündete sich mit dem Ayyubiden Saladin gegen das Sultanat Rum und dessen Herrscher Kilij Arslan II., dessen Tochter mit Nur ad-Din Mohammed verheiratet war. Durch den Friedensvertrag mit Kilij Arslan erlangte Saladin die Kontrolle über das ortoqidische Gebiet, obwohl die Ortoqiden weiterhin Vasallen Mosuls waren, das Saladin noch nicht beherrschte – mit deren Hilfe er es dann aber in seine Hand brachte.

Die Dynastie bestand in Mardin von 1106 bis 1409 und in Hasankeyf von 1102 bis 1281. Eine andere Seitenlinie herrschte in Harput von 1185 bis 1233. Nominell beherrschten die Ortoqiden weiterhin die Gesireh, ihre Macht schwand allerdings unter der ayyubidischen Herrschaft zusehends.

Die Herrscher in Hasankeyf und Diyarbakir 1102-1232 n.Chr.

bulletZahir al-Dawla Artuq ibn Ekseb
bulletMu'in al Dawla Soqman I. ibn Artuq
bulletIbrahim ibn Soqman I.
bulletRukn al-Dawla Dawud ibn Soqman
bulletFakhr al-Din Qara Aslan ibn Dawud
bulletNur al-Din Muhammed ibn Qara Aslan
bulletal-Malik al-Mas'ud Qutb Soqman II. ibn Muhammad
bulletal-Malik as-Salih Nasir al-Din Mahmud ibn Muhammed
bulletal-Malik al-Mas'ud Rukn al-Din Mawdud ibn Mahmud

Die Herrscher in Harput 1185-1234 n.Chr

bullet'Imad al-Din Abu Bakr ibn Qara Aslan
bulletNizam al-Din Ibrahim ibn Abu Bakr
bullet'Izz al-Din Ahmad Khidr ibn Ibrahim
bulletNur al-Din Artuq Schah ibn Ahmad
bulletDie Herrscher in Mardin und Mayyafarqin 1101 - 1408
bulletYaquti ibn Alp Yaruq ibn Artuq
bulletAli ibn Alp Yaruq
bulletMu'in al Dawla Soqman I. ibn Artuq
bulletNaim al-Din Il Ghazi I. ibn Artuq
bulletal-Malik al-Sa'id Husam al-Din Temur Tasch ibn Il Ghhazi I.
bulletNajm al-Din Alpi I. ibn Temur Tasch
bulletQutb al-Din Il Ghazi II. ibn Alpi
bulletHusam al-Din Yülük Arslan ibn Il Ghazi II.
bulletal-Malik al-Mansur Nasir al-Din Artuq Arslan ibn Il Ghazi II.
bulletal-Malik al-Zahir oder al-Sa'id Najm al-Din Ghazi I. ibn Yülük Arslan
bulletal-Malik al-Muzaffar Fakhr al-Din Qara Arslan ibn Ghazi I.
bulletal-Malik al-Sa'id Schams al-Din Dawud I. ibn Qara Arslan
bulletal-Malik al-Mansur Najm al-Din Ghazi II. ibn Qara Arslan
bulletal-Malik al-'Adil 'Imad al-Din 'Ali Alpi ibn Ghazi II.
bulletal-Malik al-Salih Schams al-Din Mahmud ibn Ghazi II.
bulletal-Malik al-Mansur Husam al-Din Ahmad ibn Mahmud
bulletal-Malik al-Muzaffar Fakhr al-Din Dawud II. ibn Mahmud
bulletal-Malik al-Zahir Majd al-Din 'Isa ibn Dawud II.
bulletal-Malik al-Salih Schihab al-Din Ahmad ibn 'Isa

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