Pakt von Umar
  Pakt von Umar

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Bei dem Pakt von Umar handelt es sich um einen angeblichen Vertrag zwischen Muslimen und Christen in Schaam, dessen Bestandteile in der Zeit der Umayyaden

Es gibt sehr unterschiedliche Versionen des Paktes, die sich sowohl in Struktur als Festlegungen unterscheiden, was auf die unsichere Quellenlage zurückzuführen ist. Manche schreiben den Pakt Umar ibn Chattab zu, aber das erscheint sehr ungewiss. Würde der Pakt auf den dritten Kalifen zurückzuführen sein, hätte er schwerlich die Zeit überstehen können, denn bereits beim nächsten Kalifen wurde das unstrittige Abkommen zwischen Imam Ali (a.) und Christen geschlossen. Daher gehen die meisten Forscher davon aus, dass jener Pakt von Umar von Umar ibn Abdul Aziz oder noch späteren Umayyaden verfasst worden ist. Eine Herkunft aus dem 9. Jh. n.Chr. wird für manche Varianten als glaubhaft eingestuft.

Der Pakt enthält eine Liste der restriktiven Maßnahmen und Verbote für Nicht-Muslime. Im Gegenzug erhalten sie Schutz der Familie und Eigentums ohne Soldaten abstellen zu müssen. Da alle jene Rechte bereits für Schutzbefohlene [dhimmi] gelten, bleiben die Beweggründe für den Pakt im Unklaren. Heutzutage glauben nur noch Wahhabiten gestützt auf Ibn Taimiyya an die Echtheit bzw. Rechtsrelevanz jenes Vertrages. Völlig absurd erscheinen moderne Varianten des Paktes, bei denen Juden angeblich dazu aufgefordert sein sollen, nur Kleidung bestimmter Farbe zu tragen, da es solch ein Ereignis in der Geschichte des Islam nie gegeben hat. Viele Varianten des Paktes sind erst im 20. Jh. in der Westlichen Welt aufgetaucht und lassen die Vermutung zu, dass bestimmte Gräueltaten der Zeit auf die Muslime projiziert werden sollen.

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