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Die Stadt Qazwin bzw. Qazvin oder Ghazwin (Kaswin) ist die
Hauptstadt der gleichnamigen
Provinzen des Iran und liegt im Zentralgebiet des
Iran.
Sie war von 1548 bis 1598 n.Chr. Hauptstadt des
Safawiden-Reiches.
Die Gebirge des Zentral-Alborz, Ramand und Kharghan umgeben
die Provinz. Die stadt Qazvin liegt 90 km nordwestlich von
Teheran entfernt und in einer Höhe von 1.297 m. Es herrscht
ein kühles aber trockenes Klima.
Die Stadt besitzt mehr als 2000 architektonische und
archäologische Plätze. Archäologische Funde weisen auf eine
Besiedlung seit dem 7 Jahrtausend v.Chr. hin. In alten
europäischen Büchern wird die Stadt “Arzas” oder “Arzasia”
genannt bzw. bei den Griechen “Razhya”. Die Satdt lag an der
Seidenstraße.
Der Name Qazvin soll sich von dem Wort Cas ableiten. Die
Chasaren waren ein Volk, das dem Kaspischen Meer seinen Namen
gab. Qazvin verbindet das Hochland des Irans mit dem
Kaspischen Meer und Kleinasien. Gegründet wurde das heutige
Qazvin wahrscheinlich von Schapur II. als Burg mit dem Namen
Schad Schapur.
22
n.d.H. (644 n.Chr.) wurde Qazvin von den
Muslimen erobert. Im Jahre 90
n.d.H. erweiterte Muhammad ibn Sinan Addschali die Stadt
entscheidend. Seine Maßnahmen führten dazu, dass bis zum Jahre
169
n.d.H. zwei bedeutende Siedlungen, namens “Mobarakieh” und
“Madineh-Moosa”, neben der alten Stadt von Qazwin gebaut
wurden. Im Jahre 192
n.d.H. (813 n.Chr.) machte
Harun al-Raschid eine Reise in den
Iran.
Auf seinem Befehl wurde die
Atiq Zentralmoschee in Qazwin gebaut und eine
Festungsmauer um alle Siedlungen von Qazwin errichtet. Auf
diese Weise entstand die Großstadt Qazwin. Im Jahre 253
n.d.H. verfügte Qazwin über eine Festungsmauer mit 206
Türmen und 7 Toren.
Im Jahre 373
n.d.H. wurde die Befestigungsmauer von Sahebene Ebad, dem
gelehrten Minister von Alebooyeh, repariert und das Gebäude
Saheb-Abad im Nordosten der Stadt wurde 411
n.d.H. von Amirsharif Abu Ali Dschafari renoviert.
Als die in der Nähe der Stadt gelegene Festung
Alamut
zum Hauptsitz der
Ismaeliten wurde, entstanden kulturelle, politische und
militärische Konflikte, so das für ca. 200 Jahre das Gebiet
von Qazwin im Mittelpunkt wichtiger Ereignisse stand, in
einige große Kriege verwickelt und teilweise ruiniert wurde.
In der Zeit der
Seldschuken (1038–1194 n.Chr.) wurde die Stadt erweitert.
In der Zeit der
Safawiden wurde Qazwin zur Hauptstadt und erlebte eine
blühende Periode. In der Stadt wurde zum erstmalig die später
typischen iranischen Straßen, die Viergärten, die Plätze,
Schlösser, Schulen, Museen und städtische Gärten entworfen und
gebaut, die später für alle anderen Städte des
Iran
als Vorbild dienten. Auch nach der Verlegung der Hauptstadt
von Qazwin nach
Isfahan im 11. Jh.
n.d.H. wurde in dieser Stadt bis zum Ende der Epoche der
Afscharieden noch weiter ausgebaut. Das prächtige Gebäude
Ivane-Naderi gehört zu dieser Periode.
In der Zeit von Qaddscharieden galt Qazwin als eine
unabhängige Residenz, der mit der Hauptstadt in ständiger
Verbindung stand.
Im Zuge der Mongolischen Invasion im 13. Jh. n.Chr., wurde
die Stadt teilweise erheblich zerstört. Die Bevölkerung von
Qazwin leistete zähen Widerstand gegen das Heer der Mongolen
und den Angriff von
Tamerlan. Das Heer von Mongolen erlebte in Qazwin die
erste Niederlage im
Iran,
selbst wenn die Stadt zeitweise in die Hände der Mongolen
fiel.
In den zwei Weltkriegen wurde Qazvin von den Russen
bombardiert. 1921 n.Chr. führte
Schah Reza Pahlavi eine Kavallerieeinheit von Qazvin zum
Putsch nach
Teheran und begründete die Pahlavi-Dynastie.
Als die Stadt in der
Islamischen Republik Iran im März 1992 als eigenständige
Provinz des Iran anerkannt wurde, wurde der moderne Aufbau
beschleunigt.
Zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt gehören:
Weitere Moscheen sind Soochte-Tschhenar Moschee (darin der
Schrein des Davud ibn Sulaiman Ghazi, einer der Helfern von
Imam Ali Ridha (a.)), Aghamir Abdulsamad Moschee, Agha
Masum Moschee, Schahid Moschee (in deren unterirdischen
Gebetsraum Schahid Sales getötet worden ist), Hadschi Schuhada
Moschee, Sabz Moschee, Muhammadi Moschee, Allah (Laal)
Moschee, Rah-Tschhaman Moschee, Ahmadie-Moschee, Maghbare
Moschee.
Zu den weiteren sehenswürdigen Höhlen der Gegend zählen die Angool-Eishöhle, Abbasabad-Höhle, Sefidab-Höhle, Vali-Höhle.