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zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Sanaa (früher auch Sana geschrieben) ist die Hauptstadt des
Jemen.
Sie ist das politische, wirtschaftliche und kulturelle Zentrum
des Landes. Die Stadt liegt 2.200 Meter über dem Meeresspiegel
am Westfuß des durch seine Eisengruben berühmten Bergs Nokum,
320 Kilometer nördlich von Aden.
Die ältesten Inschriften, die Sanaa als Stadt erwähnen,
gehen auf das 1. Jahrhundert n.Chr. zurück, es wird aber
vermutet, dass an dieser Stelle schon früher gesiedelt wurde.
Im 10. Jahrhundert nennt Muhammad al-Hasan al-Hamdani den
sabäischen
König Scha'r Autar (2. Jhd. n.Chr.) als den Gründer der Stadt,
der auch den berühmten Ghumdan-Palast erbaut haben soll.
Eine Gründungslegende nennt
Noahs
(a.) Sohn Sem als den Gründer der Stadt, wobei der alte
Name der Stadt Azal angeblich auf Uzal, einen Nachkommen Sems,
zurückgehen soll. Als spätere Hauptstadt
Sabas ist
die Geschichte von
Bilqis
mit der Stadt verbunden.
628 n.Chr. nahm
Jemen
den
Islam an, und
Prophet Muhammad (s.) soll persönlich die Anweisungen zum
Bau der ersten
Moschee in Sanaa gegeben haben. Im 12. Jahrhundert fällt
es unter die Herrschaft der
Ayyubiden. Die Stadt wurde von einem religiösen Oberhaupt
beherrscht, welcher die weltliche und geistliche Macht in sich
vereinigte, und dessen Amt vererbt wurde. Durch das Eindringen
des Paschas von
Ägypten nach
Jemen
in 1517 n.Chr. wird Sanaa autonomes Sultanat. Mitte der 1850er
Jahre wurde die herrschende Familie abgesetzt.
Im 18. Jahrhundert betrat mit Carsten Niebuhr der erste
Europäer der Neuzeit die Stadt. Seine Expedition stand im
Auftrag von König Friedrich V. (Dänemark). Von 1872 bis 1890
n.Chr. wurde es
osmanisch regiert. Die
Osmanen starteten ein Modernisierungsprogramm für die
Stadt. Sanaa war Hauptstadt unter Yahya ibn Muhammad
(1904-1948 n.Chr.). Nach dessen Ermordung 1948 verlegte sein
Sohn, Ahmad ibn Yahya (1948-1962), die jemenitische Hauptstadt
nach Taizz. Nach dessen Tod wurde 1962 die Arabische Republik
Jemen (Nordjemen) ausgerufen.
Sanaa wurde 1988 zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt und in
der Folge restauriert, und das Restaurierungsprojekt 1995 mit
dem Aga Khan Award for Architecture ausgezeichnet.