Schehitlik Moschee
Schehitlik Moschee in Berlin (Şehitlik-Camii)

Aussprache:
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englisch: Shehitlik Mosque

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Die Şehitlik-Camii (Schehitlik Moschee) ist eine Moschee in Berlin und wurde zwischen 1999 und 2005 neben dem türkischen Friedhof Columbiadamm im Berliner Stadtbezirk Neukölln errichtet.

Fälschlicherweise wird der Name der Moschee oft mit "Märtyrer-Moschee" übersetzt, wohingegen die eigentliche Bedeutung Märtyrer-Friedhof-Moschee ist und die Entstehungsgeschichte der Moschee umfasst.

1921/22 wurde von dem Architekten Eisfelder im Auftrag der Türkischen Botschaft ein Andachtsgebäude im orientalischen Stil für den Friedhof Columbiadamm errichtet. Es handelt sich um einen relativ schlichten Putzbau mit türkisfarbenen Wänden und geschwungenen Fensterpartien auf einer Grundfläche von 10,58 x 9,35 Metern. Außerdem errichtete der türkische Geistliche und Friedhofspfleger Hafiz Schükri Bey ein kleines Wohnhaus auf dem Gelände. 1983 bis 1985 wurde das Wohnhaus in eine kleine Moschee mit Kuppel und Minarett umgebaut und von 1999 bis 2004 entstand mit der Şehitlik-Moschee.

Die Moschee mit Nachbargebäuden wurde von der Firma Hassa Mim. Müh. Ltd. AS. aus der Türkei durch den Architekten Hilmi Senalp entworfen. Senalp plante auch die Moscheen in Aşgabat (Turkmenistan) und in Tokio (Japan) und leitete die Bauarbeiten. Für die Şehitlik-Moschee fertigte er die Ausführungspläne. Die Statik berechnete Hüseyin Portakal aus Augsburg. Die Grundsteinlegung für den Bau erfolgte im Jahr 1999. Der Rohbau wurde unter der Leitung von Tarkan Akarsu aus Berlin ausgeführt, der auch den Nachtrag auf die Baugenehmigung wegen Veränderungen am Baukörper stellte.

Der gesamte Baukomplex umfasst auch ein Kulturzentrum. Daher wurde die Planung und die Bauausführung in drei Abschnitten durchgeführt. Der erste Bauabschnitt ist bereits abgeschlossen und besteht aus drei Geschossen. Das erste Obergeschoss ist dabei halb so groß wie das Erdgeschoss, da die Hälfte als Terrasse gebaut wurde.

Den zweiten Bauabschnitt bildet die Moschee mit vier Geschossen. Das Kellergeschoss wurde als Mehrzweckhalle geplant. Das Erdgeschoss wird zurzeit als Gebetsraum benutzt und wird in der Zukunft als Versammlungsraum und Ersatzgebetsraum verwendet, die eigentliche Moschee befindet sich im 1. Obergeschoss. Auch die Minarette sind ab dem ersten Obergeschoss vorhanden. Auf dem Galeriegeschoss beten in der Regel die Frauen. Der dritte Bauabschnitt ist immer noch in Planung, es wird demnächst mit dem Bau begonnen.

Der erste Bauabschnitt ist insgesamt 940 m² groß. Die Moschee mit allen Geschossen (Keller-, Erd-, 1. Ober- und Galeriegeschoss) hat insgesamt 1.360 m² Bruttogeschossfläche (BGF). Das Kellergeschoss hat etwa 450 m² Brutto-Grundfläche, das Erdgeschoss ist etwa 400 m² groß und die Bruttogrundfläche des 1. Obergeschosses (der Gebetsraum) beträgt etwa 365 m². Die gesamte Brutto-Grundfläche des Galeriegeschosses beträgt etwa 145 m². Die Hauptkuppel mit 12 Meter Durchmesser sitzt auf einem achteckigen Unterzug. Die Last der Kuppel wird durch die acht Halbkuppeln auf die Außenwand und somit auf die Fundamente weitergeleitet. Das Kellergeschoss und das Erdgeschoss sind jeweils 3,5 Meter hoch und das 1. Obergeschoss ist bis zu den kleinen Kuppeln 8,47 Meter, bis zur Hauptkuppel 15,42 Meter hoch. Die Höhe unter dem Galeriegeschoss beträgt vier Meter.

Die gesamte Höhe von der Außenseite der Hauptkuppel bis zum Moschee-Boden beträgt 16,5 Meter, bis zur Erdoberfläche 21,1 Meter. In der Moschee kann eine Höhe von 16,32 Meter gemessen werden. Die Länge der Minarette, vom ersten Geschoss aus und ohne Spitze, beträgt 25,03 Meter, mit der Spitze bis auf den Halbmond 33,56 Meter. Die gesamte Größe des dritten Bauabschnittes beträgt etwa 505 m². Dem Kulturzentrum werden am Ende etwa 2805 m² zur Verfügung stehen. Das Vordach ist ein profanes Bauelement, das bei Moscheen nur sehr selten genutzt wird. Hier wurde es verwirklicht, um die Fassadengestaltung des Komplexes einheitlich zu halten. An der Fassade der Moschee befinden sich die Vogelpaläste, die die Rücksicht damaliger Baukunst auf die Tiere zeigt.

Das Hauptaugenmerk der inneren Dekoration galt der Harmonie der Mischverwendung von Keramik und Marmor. An der Gebetsnische [mihrab], Vortragspodium [kursi], Kanzel [minbar] und zwischen den Bögen ist diese zu beobachten. Der verwendete Marmor wurde auf der Marmara-Insel abgebaut und verarbeitet. Die Keramik am Baukörper ist echte Iznik-Keramik

Der Gebetssaal wird durch Tafeln geschmückt mit den Kalligraphien der Namen von ALLAH, Muhammad, Abu Bakr, Umar, Uthman, Imam Ali (a.), Imam Hasan (a.) und Imam Husain (a.). Weitere Kalligraphien schmücken die Wände. Die Kalligraphien der Moschee wurden von Herrn Hüseyin Kutlu ausgeführt, dessen Lehrer der berühmte Herr Hamid Aytaç ist. Die Malerei wurde von Herrn Semih Irtes vor Ort entworfen und den Wänden bzw. Kuppeln angepasst und gemalt.

Als bauliches Vorbild dienten Moscheen des Architekten Sinan. Die Nutzung begann 2004 n.Chr..

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