Sinai
  Sinai, Berg Sinai

Aussprache: sina-i
arabisch:
سيناء
persisch:
englisch:
Sinai

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Der Sinai ist eine Halbinsel die zu Ägypten gehört mit einem gleichnamigen Berg in ihr. Die Halbinsel ragt bis ins Rote Meer hinein, im Westen begrenzt durch den den Golf von Suez, im Osten durch den Golf von Akaba. Die Halbinsel hat mit ihren Bergen eine große Bedeutung in der religiösen Geschichte.

Im Süden des Sinai liegt das heute griechisch-orthodoxe Katharinenkloster in der Nähe der Ortschaft Milga unterhalb des 2285 m hohen Berg Sinai, zuweilen auch bekannt als Mosesberg. Es ist eines der ältesten Klöster der Christenheit und wurde 548-565 n.Chr. erbaut und nie zerstört. Es soll an dem Ort erbaut sein, an dem Moses (a.) die Offenbarung [wahy] am Dornenbusch erhielt.

Der Sinai ist zu einem Großteil der Schauplatz der Geschichte Mose (a.), da er hier seine Ehefrau fand und seinen Auftrag zur Befreiung der Israeliten von Pharao erhielt. Hier erhielt Moses (a.) die Tafeln mit den 10 Geboten.

Im Heiligen Qur'an wird der Sinai indirekt mehrfach erwähnt; der Berg Sinai wird zwei Mal namentlich erwähnt (23:20 und 95:2).

Der Sinai war Teil der römischen Provinz Arabia Petraea, die im Jahr 106 durch Kaiser Trajan eingerichtet wurde. Im Jahr 395 fiel die Provinz an Ostrom. Im 7.Jh. n.Chr. wurde der Sinai von den Muslimen erobert und blieb bis auf kurzzeitige Besatzungen bis heute unter muslimischer Herrschaft, bis 1906 unter den Osmanen, danach unter Ägypten.

Am 29. Oktober 1956 marschierten israelische Truppen durch den Sinai zum Suezkanal, wodurch die Suezkrise ihrem Höhepunkt zusteuerte. Truppen aus Großbritannien und Frankreich intervenierten anschließend und versuchten die Kontrolle über den von Gamal Abdel Nasser am 26. Juli 1956 verstaatlichten Kanal zurück zu erlangen. Auf politischen Druck der USA und der Sowjetunion zogen sich die nichtägyptischen Truppen wieder zurück und mit der United Nations Emergency Force (UNEF) wurde die erste internationale UN-Friedenstruppe auf dem Sinai stationiert. Im Mai / Juni 1967 zog sich die UNEF auf ägyptischen Wunsch zurück.

Im Sechstagekrieg von 1967 wurde die Halbinsel von Israel besetzt. Von 1973 bis 1979 kam es dann zur Folgemission UNEF II. Nach dem Camp-David-Abkommen 1978 und der Unterzeichnung des israelisch-ägyptischen Friedensvertrag 1979 wurde sie 1982 an Ägypten zurückgegeben. Nach dem Ende von UNEF II folgte am 3. August 1981 eine außerhalb der UN angesiedelten internationale Friedenstruppe, die Multinational Force and Observers (MFO).

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