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zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Der Begriff Sadaqa (Sadaka) wird gewöhnlich mit Almosen oder Spende übersetzt. Diese
Art der Übersetzung ist jedoch zu eng, da der Begriff über die materielle
Dimension hinausgeht, so dass Wohltätigkeit jeglicher Art gemeint ist. Daher
wird oft auch im deutschen Sprachgebrauch der arabische Begriff "Sadaqa"
verwendet. Die Sadaqa kann eine materielle Gabe sein, aber auch ein
Bittgebet für
jemanden oder der eigene körperliche und geistige Einsatz, um Anderen zu helfen.
Im Gegensatz zu den
religionsrechtlichen Abgaben ist die Sadaqa auf rein freiwilliger Basis
aufgebaut und gilt als zusätzliche
Anstrengung
[dschihad], um ALLAHs
Wohlgefallen willen, da sie keine
religiöse Verpflichtung [wadschib] ist.
Von den
Ahl-ul-Bait (a.) ist bekannt, dass sie im Geheimen Nachts viele arme
Bedürftige mit Sadaqa versorgten, indem sie ihnen etwas vor die Tür legten. Oft
wurde der Spender erst bemerkt, als dieser verstarb und die Spende ausblieb.
Friedrich
Rückert hat das in einem sehr schönen Gedicht über
Imam
Zain-ul-Abidien (a.) beschrieben.
In muslimischen Haushalten befindet sich oft ein Sammelbehälter für Sadaqa,
in das bei vielen Gelegenheiten zusätzliche kleinere Spenden gegeben werden.
Sobald der Betrag sinnvoll einsetzbar ist, wird er entweder an das eigene
Vorbild
der Nachahmung, eine humanitäre Organisation oder direkt an einen
Bedürftigen gespendet. Im
Iran gibt es entsprechende Behältnisse an vielen Straßen (siehe Bild oben).
Auch im Judentum wird der sinnverwandte Begriff Zedaka
verwendet. Zudem ist Sadaqa ein männlicher Vorname.