Tantura
Hamdullah Suphi Tanriöver

Aussprache: at-tantuura
arabisch:
حمدالله صبحي طانروفر
persisch:
englisch:

1885 - 10.6.1966 n.Chr.

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Hamdullah Suphi Tanriöver (Tanrıöver) ein Dichter und Politiker der Türkei.

Hamdullah Suphi wurde 1885 in Istanbul als Sohn des Bildungsministers der Osmanen Abdüllatif Suphi Pascha geboren. Der auf Bildung großen Wert legende Vater schickte seinen Sohn Hamdullah Suphi auf das Galatasaray-Gymnasium, wo dieser bis 1904 ausgebildet wurde. Er arbeitete im Anschluss als Übersetzer und von 1908 bis 1913 als Lehrer für türkische Sprache an der Militärschule Ayasofya und der Lehrerausbildungsstätte. An der osmanischen Universität Darülfünun (die spätere Universität Istanbul) war er 1913 bis 1920 Professor für islamische Kunst. Nach der Namensreform nahm er den ungewöhnlichen Nachnahmen Tanrıöver (der Gott Lobende) an.

Bereits in seiner Kindheit hat er angefangen, Gedichte zu verfassen, zumal er im Elternhaus viele Gedichte hörte von Dichtern, die sich dort trafen. Erste Gedichte hat sein Onkel für ihn in der literarischen Zeitung Şurâ-yı Ümmet, veröffentlicht, die in Paris erschien.

Im Jahr 1913 wurde er Vorsitzender der Organisation Türkischer Herd (Türk Ocağı), der für seinen türkischen Nationalismus bekannt war. 1913 nahm er am Turkstämmigenkongress in Genf teil, der erstmals bestimmen wollte, wer als Türke gelte. Tanrıöver sprach sich gegen eine zu enge ethnische Definition aus und wollte lieber die weitere vom Islam geprägte Bruderschaft hervorheben. Er führte den Verein bis zum Verbot im Jahr 1931.

Während des türkischen Befreiungskrieges (1919–1923) schloss sich Tanrıöver dem nationalen Widerstand unter Führung von Mustafa Kemal Atatürk an. Er gehörte sowohl dem letzten  Parlament der Osmanen als auch dem ersten türkischen Parlament an. Er war Abgeordneter für die Saruhan was heute als Provinz Manisa bekannt ist. Vom 13. Dezember 1920 bis zum 20. November 1921 war er Bildungsminister der Türkei.

Nach der Gründung der Republik war er zwischen dem 3. März und dem 21. Dezember 1925 erneut Bildungsminister. Im Jahr 1931 wurde er zum Botschafter der Türkei nach Rumänien versetzt und blieb bis 1944 im Amt. Im Jahr 1943 wurde er für die Cumhuriyet Halk Partisi (CHP) in die türkische Nationalversammlung gewählt. Im Jahr 1950 wurde er aufgrund des Streites um eine Verbesserung der Pressefreiheit Mitglied der neu gegründeten Demokratischen Partei (Demokrat Parti) und zog 1954 für die Partei in die Nationalversammlung ein. Einige Jahre später gründete er mit anderen gemeinsam die Freiheitspartei (Hürriyet Partisi). Bei den Wahlen 1957 wurde er nicht wieder ins Parlament gewählt.

Tanrıöver war verheiratet mit Ayşe Saide. Er starb am 10. Juni 1966 und wurde auf dem Merkez Efendi Friedhof bestattet. Sein Grab ist von auffällig hohen eckigen Säulen umrahmt.

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