Tschiraghan Palast
  Tschiraghan Palast

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Der Tschiraghan-Palast (Çırağan Sarayi) ist ein ehemaliger Palast der Osmanen in Istanbul und wird heute als Luxushotel betrieben.

Der Palast liegt im europäischen Teil Istanbuls im Stadtteil Beşiktaş direkt am Bosporus. Hinter dem Tschiraghan-Palast (Çırağan Sarayi) liegt die bekannte Parkanlage des Yildiz-Parkes (Yıldız-Park).

Zur Geschichte des Grundstücks wird im 16. Jh. n.Chr. ein Besitzer namens Admiral Kilic Ali Pascha angegeben. Die Gartenanlage hieß Kazancıoğlu-Garten. Wie das Grundstück dann in den Besitz des Sultans kam ist nicht bekannt. Ahmet III. schenkte den Kazancıoğlu-Garten seinem Schwiegersohn, dem Großwesir Ibrahim Pascha von Nevschehir, der dort eine erste Villa erbaute. Mit seiner Ehefrau Fatma Sultan feierte er dort Feste mit Fackeln, die Tschiraghan Feste genannt wurden, was namensprägend war. Mahmut I. nutzte das Gebäude als Bankettsaal für Staatsgäste.

Zu Beginn des 19. Jh. n.Chr. wurde das Gelände mit Grundstück von einem Großwesir des Selim III. gekauft. Er ließ die bestehende Villa abreißen und vom armenischen Architekten Krikor Balyan 1805 einen neuen Palast als Geschenk für Selim III. erbauen. Der soll es seiner Schwester Beyhan angeboten haben, die es jedoch nicht angenommen hat. Weiterhin in Staatsbesitz nutzte Mahmut II. es als Sommerresidenz. Nach einem weiteren Abriss erbaute der Architekt Garabed Balyan einen neuen prachtvollen Stil. Abdülmecit I. zog allerdings 1855 n.Chr. in den Dolmabahtsche-Palast (Dolmabahçe Sarayı), so dass der Tschiraghan-Palast (Çırağan Sarayi) erneut abgerissen wurde. Wegen finanzieller Probleme der Osmanen wurde das neue Gebäude erst 1857 fertig. Dabei soll ein mehr westlicher Stil bevorzugt worden sein. Der Legende nach wurden die Pläne des Baus aufgrund der wechselnden Wünsche des Herrschers zwanzigmal überarbeitet. Im Berliner Museum gibt es einige Palasttüren aus jener Zeit, von denen jede für eintausend Goldstücke gefertigt wurde.

Murat V. wurde nach dem Umsturz in diesem Palast bis zu seinem Tod 1904 festgehalten. Ab dem 14. November 1909 wurde der Palast für zwei Monate als Parlament genutzt. Doch 1910 wurde der Palast bei einem Brand weitestgehend zerstört. 1946 übernahm die Kommunalverwaltung der Stadt die Verantwortung für die Ruine, die fortan als Lager und Sportplatz genutzt wurde.

Im Jahr 1987 n.Chr. wurde der Palast von einer japanischen Investorengruppe gekauft und als Luxushotel neu aufgebaut. Im Jahre 2007 wurde das Hotel erneut renoviert.

Ein maßstabsgetreues Miniaturmodell des Gebäudes ist in Miniatürk ausgestellt.

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