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Umar ibn al-Chattab oder Omar ibn al-Khattab war der zweite
Kalif
nach dem
Ableben von
Prophet Muhammad (s.).
Umar wurde 592 in
Mekka
als Sohn Al-Chattab ibn Nufayl, eines einflussreichen
Quraisch vom Clan der
Banu Adiy geboren. Seine Mutter hieß Hatima
bzw. Hantama bint Haschim ibn Mughira.
Zunächst war Umar ein erbitterter Feind der
Muslime. Später nahm er jedoch den
Islam
an, angeblich wurde er von seiner Schwester
Fatima bint al-Chattab überzeugt. Dabei soll er sie einmal
blutig geschlagen haben, als er sie
Verse
aus dem
Heiligen Qur'an rezitieren hörte, um dann zu bereuen.
Umar nahm teil an der
Auswanderung sowie an zahlreichen Abwehrschlachten der
Muslime wie
Badr.
Bei der
Verbrüderung in
Medina
wurde ihm
Utban ibn Malik zugeteilt.
Bei der Schlacht von
Uhud
gehörte er zu denen, die sich vom Schlachtfeld entfernten mit
der Vorstellung,
Prophet Muhammad (s.) sei gefallen. Manche ihm
zugesprochenen Errungenschaften aber, wie der Vorschlag zum
Gebetsruf, gelten als zweifelhaft.
Bei dem Auftrag des
Propheten Muhammad (s.) die Burg
Chaibar einzunehmen kehrt er erfolglos zurück, so dass
Imam Ali (a.) den Auftrag erfüllen muss. Beim Ereignis von
Ghadir Chum, als
Prophet Muhammad (s.) seine Nachfolge einmal mehr
darlegt, gehört er zu den ersten Gratulanten!
Kurz vor dem
Ableben des
Propheten Muhammad (s.) tritt er deutlich in Erscheinung,
als er in Anwesenheit vieler Persönlichkeiten dem
Propheten Muhammad (s.) öffentlich widerspricht und ihm
ein von ihm erbetenes Stück Papier und einen Schreiber
verwehrt, was als
Donnerstagsunglück in die Geschichte eingegangen ist. Zuvor hatte er bereits den Befehl des
Propheten Muhammad (s.) die Stadt zu verlassen und unter
dem Befehl von
Usama ibn Zaid auszurücken unterminiert.
Nach dem
Ableben von
Prophet Muhammad (s.) sorgt er mit seinem Schwert dafür,
dass niemand in das Haus des
Propheten (s.) eintritt, in dem
Imam Ali (a.) den Leichnam wusch. Einige
Gefährten wollten zu
Imam Ali (a.), um ihm den
Treueid zu schwören. Zusammen mit
Abu
Bakr eilte er dann nach
Sakifa,
um dort
Abu
Bakr als Kalifen vorzuschlagen und durchzusetzen. Eine
Ernennung der Nachfolge durch
Prophet Muhammad (s.) wurde trotz Kenntnis der Ereignisse
von
Ghadir Chum untergraben.
Die Proteste
Imam Alis (a.) und insbesondere
Fatimas (a.) gegen das Verhalten von Umar, führten nach
schiitischen Quellen zu der
gewaltsamen Einschlagung der Haustür
Fatimas (a.), hinter der sie hochschwanger schwer verletzt
wurde, ihr Kind verlor und daran starb.
Sunniten glauben nicht daran, dass Umar eine Mitschuld an
Fatimas (a.) frühes Dahinscheiden trägt, gehen aber auf
die Umstände ihres Dahinscheidens nicht näher ein.
Abu Bakr, dessen engster Berater Umar war, ernannte vor
seinem Ableben Umar zum zweiten
Kalifen.
Unter Umars Herrschaft als
Kalif
stieg das Reich in wenigen Jahren zur Großmacht im Nahen Osten
auf. So wurden
Palästina (634 n.Chr.) und Ägypten (639-642) unter
Amr ibn Aas,
Schaam
unter
Chalid ibn Walid und der
Irak
unter al-Waqqas (636) erobert. Im Februar 638 zog Kalif Umar
in das eroberte
Jerusalem ein. 636 gelangen den Muslimen in
der
Schlacht von Yarmuk und bei der
Schlacht von Qadisiyya
entscheidende Siege über die Byzantiner beziehungsweise
Perser. Umar setzte dabei in wichtige Führungspositionen sehr
viele Gegner der
Ahl-ul-Bait (a.). Seine Ernennung
Muawiyas zum Gouverneur von
Schaam
sollte später zu den blutigsten Kriegen gegen
Imam Ali (a.), der Ermordung
Imam Hasans (a.) und später
Imam Husains (a.) in
Kerbela und zur Gewaltherrschaft der
Umayyaden führen. Jene teilweise eindeutig als
Eroberungsfeldzüge einzustufenden Schlachten werden bei
Schiiten
religionsrechtlich sehr kritisch beurteilt.
Während des
Kalifats Umars, im Jahr 17
n.d.H., im vierten Jahr seines Kalifats, wurde auf
Vorschlag
Imam Alis (a.) der Beginn
der
Islamischen Zeitrechnung auf die
Auswanderung gelegt.
Umar wurde 23
n.d.H. (644 n.Chr.) von einem persischen Sklaven
Abu Lulua in
Medina
mit sechs Dolchstichen
schwer verletzt; er starb zwei Tage später. Kurz vor seinem
Ableben legte er das
Sechsköpfige Gremium, die nach
einem komplizierten Verfahren den Kalifen unter sich ausmachen
sollten. Das Gremium sollte von
Abdurrahman ibn Auf geleitet werden.
Sunniten gaben ihm den Beinamen "al-Faruq", (der
Unterscheider zwischen Wahrheit und Falschheit), ein Titel,
der nach
schiitischer Ansicht nur den
Ahl-ul-Bait (a.) zusteht. Noch heute nennen sich manche
Muslime, die ihre Abstammung auf Umar zurückführen, Faruqi.
Er gilt bei
Sunniten als der zweite von vier
Rechtgeleiteten Kalifen.
Seine Tochter
Hafsa bint Umar ibn Al-Chattab wurde eine der Ehefrauen
des
Propheten Muhammad (s.). Einer seiner Söhne war
Abdullah ibn Umar.
Aus seiner Ehe mit
Umm Kulthum bint Asim entstammt sein Sohn
Asim ibn Umar.