Vinzenz von Paul
Vinzenz von Paul

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24.4.1581 - 27.9.1660

.Bücher zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.

Vinzenz von Paul war Priester und gilt als Begründer der neuzeitlichen Caritas. Während seiner Jugend kam er in intensiven Kontakt mit dem Islam.

Er ist am 24. April 1581 in Pouy, das heute nach ihm Saint-Vincent-de-Paul heißt, geboren. Er studierte in den südfranzösischen Städten Dax (1594 bis 1597) und Toulouse (1597 bis 1604) Theologie und wurde im Jahre 1600 zum Priester geweiht.

Im Jahre 1605 segelte er nach eigenen Angaben aus Marseille zurück nach Castres. Nach Marseille war er gereist, um eine Liegenschaft, die er von einem wohlhabenden Gönner in Toulouse erhalten hatte, zu verkaufen. Das Schiff soll aber gekapert worden sein, so dass er als Sklave in Tunis gelandet sei. Zwei Jahre soll er unter verschiedenen Herren in der Welt des Islam gearbeitet haben, unter anderem bei einem Fischer und einem Alchemisten, von denen er sehr viel gelernt haben will. Auch in der Heilmittelkunst hat er damals viel gelernt, da die Wissenschaft in der Welt des Islam damals den Europäern weit überlegen war. Er war so erfolgreich im Dienst für seine Herrn, dass er einen Ruf nach Istanbul erhalten haben soll. Auf dem Weg dorthin soll er in die Hände eines ehemaligen Priesters geraten sein, der den Islam angenommen hatte und mit seinen drei Frauen in Nizza lebte. Schließlich soll diese Familie ihm die Flucht zurück nach Frankreich ermöglicht haben. Er hat später nie ein schlechtes Wort über den Islam verloren. In den drei Jahren seiner Begegnung mit Muslimen hat er viel von ihnen gelernt und auch ihre religiösen Riten.

1608 kam er nach Paris und setzte sich fortan für die Ärmsten der Gesellschaft ein. 1617 gründete er in der Pfarrei Châtillon-les-Dombes (heute Châtillon-sur-Chalaronne) die erste Confrérie des Dames de la Charité (Bruderschaft der Damen der christlichen Liebe), eine karitative Frauenvereinigung, die sich um Arme und Kranke sorgte.1625 entstand aus seinem Einsatz die Kongregation der Mission, auch Lazaristen oder „Vinzentiner“ genannt. Die aus der Frauenvereinigung entstandene AIC (Association Internationale de Charité) ist mit rund 24.000 Mitgliedern in 2015 die größte Frauengemeinschaft der katholischen Kirche. Daneben gibt es viele andere Frauengemeinschaften auf der ganzen Welt, die ebenso die Regel des hl. Vinzenz befolgen und als „Vinzentinerinnen“ oder „Barmherzige Schwestern vom hl. Vinzenz von Paul“ gelten. Die Vinzentinerinnen waren auch das Vorbild für die von Mutter Teresa gegründete Ordensgemeinschaft Missionarinnen der Nächstenliebe. 1840 gründete Anna Weißebach nach dem Vorbild des hl. Vinzenz in Deutschland die Elisabeth-Vereine, aus denen später die Caritas-Konferenzen Deutschlands hervorgegangen sind. Vinzenz von Paul starb am 27. September 1660 in Paris. Er wurde im Jahr 1737 vom Papst heilig gesprochen.

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