.Bücher
zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Mit dem „West-östlichen Diwan“ (ursprünglicher Titel:
„West-östlicher Divan“) hat
Goethe
von 1814 bis 1827 seine letzte große Gedichtsammlung verfasst.
Sie gilt auch in der
islamischen
Welt als Meisterwerk deutscher Dichtkunst.
1814 las Goethe
den von dem Orientalisten
Joseph von Hammer-Purgstall 1812 ins
Deutsche übersetzten Diwan des persischen Dichters
Muhammad Schams ad-Din (Hafiz)
und war offensichtlich begeistert davon.
Der West-östliche Diwan ist in zwölf Bücher eingeteilt, wie
es unter
muslimischen Gelehrten
üblich war ein Gesamtwerk in verschiedene Bücher aufzuteilen.
Die Zahl zwölf ist eine heilige Zahl unter anderem wegen der
Zwölf Imame. Die Bücher
haben die Titel, wie z.B. "Das Buch des Sängers", "das Buch des Hafis",
"das Buch des Schenken", und jedes der Bücher hat seine Eigenheiten und seine eigenen Charakteristika, manchmal im
"Buch des Unmuts" sehr ärgerlich, manchmal tändelnd wie im "Buch der Liebe", manchmal auch philosophisch wie im
"Buch des Paradieses". Immer wieder werden neue Bilder übernommen
von Hafis und eingedeutscht in wunderbarer Art und Weise.
Goethe brachte seine
Begeisterung über
Hafiz selbst
zum Ausdruck:
„Und mag die ganze Welt versinken,
Hafis, mit dir, mit dir allein
Will ich wetteifern! Lust und Pein
Sei uns, den Zwillingen, gemein!
Wie du zu lieben und zu trinken,
Das soll mein Stolz, mein Leben sein.“
Viele der Zitate aus dem Werk werden insbesondre im Dialog
verwendet, wie z.B.:
„Wer sich selbst und andere kennt,
Wird auch hier erkennen:
Orient und Okzident
Sind nicht mehr zu trennen.“
Das Werk kündet von
Goethe
Hochachtung gegenüber dem
Islam
und gegenüber dem
Heiligen Qur'an,
zum Beispiel in dem Gedicht Pfauenfeder:
Ich sah mit Staunen und Vergnügen
Eine Pfauenfeder im Koran liegen,
»Willkommen an dem heiligen Platz,
Der Erdgebilde höchster Schatz!
An dir, wie an des Himmels Sternen
Ist Gottes Größe im kleinen zu lernen
Dass er, der Welten überblickt,
Sein Auge hier hat aufgedrückt,
Und so den leichten Flaum geschmückt,
Dass Könige kaum unternahmen,
Die Pracht des Vogels nachzuahmen.
Bescheiden freue dich des Ruhms!
So bist du wert des Heiligtums.«
oder z.B. in:
Wofür ich Allah höchlich danke?
Dass er Leiden und Wissen getrennt.
Verzweifeln müsste jeder Kranke,
Das Übel kennend, wie der Arzt es kennt.
Närrisch, dass jeder in seinem Falle
Seine besondere Meinung preist!
Wenn Islam »Gott ergeben« heißt,
Im Islam leben und sterben wir alle.
Goethes Liebe zum Orient und Islam wird erwidert, indem unter
anderem
der persischsprachige, pakistanische Dichter
Muhammad Iqbal im Jahre 1923 in
seinem Gedichtband „Botschaft des Ostens“ Goethes an den Osten
gerichteten Gruß beantwortet.
Handschrift Goethes zum Westöstlichen Divan