Divan der persischen Poesie
Divan der persischen Poesie

Blütenlese aus der persischen Poesie, mit einer litterarhistorischen Einleitung, biographischen Notizen und erläuternden Anmerkungen.

Herausgegeben von Julius Hart.

1887 n.Chr.

Inhaltsverzeichnis

Divan der persischen Poesie

Hafis

Ghasele - Buchstabe Dal 151.

Wem man einen Becher reichet voll von klarem roten Wein,
In der heil'gen Engel Mitte räumt man einen Platz ihm ein.

Ssofi! schilt auf keinen Zecher; was der Sinn der Liebe war,
Wird am letzten aller Tage Trunkenbolden offenbar.

Schenke! Wein sollst du mir bringen, moschusduftend, rosenrot:
Hat doch mit vernünft'gen Leuten das Gesindel seine Not.

Es genießt des Lebens Freuden an dem heut'gen Tage nicht
Jener, dem man die Genüsse für den morgenden verspricht.

Meiden wird Hafis gar willig selbst des Paradieses Flur,
Giebt man ihm im Heiligtume deiner Lieb' ein Plätzchen nur.

Rosenzweig.

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